München. Die insolvente Münchner „Abendzeitung“ (AZ) scheint gerettet. Die von Martin Balle verlegte Mediengruppe „Straubinger Tagblatt“/„Landshuter Zeitung“ werde die Tageszeitung von 1. Juli an zusammen mit einem umfassenden Online-Angebot weiterführen, teilte der Insolvenzverwalter Axel Bierbach am Dienstag in München mit. Allerdings werden höchstens 25 der 100 Mitarbeiter ein Angebot bekommen, auch in Zukunft für die traditionsreiche Münchener Boulevardzeitung zu arbeiten.

„Ich glaube an die gedruckte Zeitung und bin davon überzeugt, dass die AZ eine gute Zukunft als starke Münchner Stadtzeitung hat“, sagte Balle. In der Mediengruppe erscheinen bislang 14 bayerische Regionalzeitungen. Noch kurz vor der Bekanntgabe des Investors war spekuliert worden, dass die „Süddeutsche Zeitung“ beim Online-Auftritt der AZ einsteigen will, um die gemeinsam ausgewiesene Reichweite von „sueddeutsche.de“ und „abendzeitung.de“ zu erhalten.

Die Straubinger Verlagsgruppe wird die AZ gemeinsam mit dem Münchner Rechtsanwalt und Unternehmer Dietrich von Boetticher herausgeben, der sich an der Zeitung als Gesellschafter beteiligt. Der Gläubigerausschuss des Verlags Die Abendzeitung GmbH & Co. KG stimmte dem Übernahmevorschlag zu.