Die romantische Komödie „Words and Pictures“ wirkt konstruiert. Aber die Hauptdarsteller Juliette Binoche und Clive Owen überzeugen als Lehrer, die einen Gesinnungswettkampf vom Zaun brechen.

Was stimmt denn nun? Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, oder ein Dutzend wahrer Worte sagen mehr als 1000 Bilder? Darüber bekommen sich der Englischlehrer Jack Marcus (Clive Owen) und seine Kunst-Kollegin Dina Delsanto (Juliette Binoche) in die Haare. Marcus setzt auf die Worte, Delsanto auf Bilder. Aber anstatt es dabei bewenden zu lassen, instrumentalisieren die Pädagogen die Schüler für ihre eigenen Zwecke und brechen einen Gesinnungswettkampf vom Zaun.

Marcus war einmal ein Star im Kollegium seiner Schule. Er schrieb für Literaturzeitschriften, aber er ist mittlerweile zum Alkoholiker geworden, sein Sohn verachtet ihn. Seine Schüler kann Marcus kaum noch motivieren, und er hat eine Schreibblockade. In den Pausen nervt er die Kollegen im Lehrerzimmer mit albernen Wortspielen. Eine der neuen Lehrerinnen ist Delsanto, mit der er gleich aneinander gerät. Sie ist kühl, arrogant und abweisend, was ihr den Spitznamen „Eiszapfen“ eingebracht hat. Sie ist eigentlich Künstlerin. Da sie an rheumatoider Arthritis leidet, kann sie sich nur noch eingeschränkt und unter Schmerzen bewegen. Durch das leidenschaftliche Duell ihrer Lehrer angestachelt, beginnen auch die Schüler sich zu engagieren.

„Words and Pictures“ heißt der Film, dessen Titel sich aus irgendeinem Grund offenbar nicht ins Deutsche übersetzen ließ. Der Konflikt in dieser romantischen Komödie wirkt arg konstruiert. Musste Drehbuchautor Gerald Di Pego, der früher selbst an einer Highschool unterrichtete, da noch etwas kompensieren? Schade, dass einige Drehbuchautoren Pädagogen gern mit einem penetranten Sendungsbewusstsein ausstatten, siehe auch „Der Club der toten Dichter“. Der australische Regisseur Fred Schepisi, der seit „Es bleibt in der Familie“ und damit seit zehn Jahren keinen Film mehr ins Kino gebracht hat, inszeniert mit der Lässigkeit eines Routiniers. Was den Film ansehnlich macht, ist das Aufeinandertreffen von Binoche und Owen, die einige starke Dialoge haben. Binoche hat die Bilder, die in diesem Film zu sehen sind, fast alle selbst gemalt.

+++-- „Words and Pictures“ USA 2013, 111 Min., o. A., R: Fred Schepisi, D: Clive Owen, Juliette Binoche, Bruce Davison, täglich im Elbe, Holi; www.senator.de/words-pictures