Rührende Biografie: „One Chance – Einmal im Leben“

Ein wenig Skepsis scheint angebracht. Denn dass der Trend zur verfilmten Promi-Biografie nun auch noch zum Gewinner einer Castingshow führt, stimmt nur bedingt hoffnungsfroh. Und natürlich kann die Lebensgeschichte des Paul Potts nur auf einen einzigen Moment zusteuern: auf jenen Auftritt bei „Britain’s Got Talent“, den die halbe Welt ohnehin bereits in- und auswendig kennt.

Er möchte gern aus einer Oper vorsingen, verkündete der schüchterne, etwas untersetzte junge Mann mit Zahnlücke vor einem schon hämisch grinsenden Saalpublikum. Und rührte mit seiner hingebungsvoll geschmetterten Puccini-Arie „Nessun dorma“ dann nicht nur die Jury.

„One Chance – Einmal im Leben“ erzählt nun also die Vorgeschichte zum Fernsehtriumph. Und allen anfänglichen Zweifeln zum Trotze gelingt es Paul Potts doch tatsächlich, in Gestalt des hinreißend aufspielenden James Cordon ein weiteres Mal zu bewegen. Der Film ist ein später Nachzügler zu britischen Erfolgskomödien wie „Billy Elliot“ oder „Ganz oder gar nicht“, auch wenn der sonst so trockene Humor hier deutlich häufiger sentimentalen Momenten Platz machen muss.

+++-- „One Chance – Einmal im Leben“ USA 2014, 103 Min. ab 6 J. R: David Frankel, D: James Corden, Simon Cowell, Julie Walters, täglich im Koralle, Passage, UCI Mundsburg