„Watermark“ ist eine grandiose Dokumentation über den Umgang mit dem Nass

Wasser verbindet man gemeinhin mit der Farbe blau. „Watermark“, die Dokumentation von Edward Burtynsky und Jennifer Baichwal, beginnt mit schmutzig braunen Massen, die sich mit ungeheurer Wucht übereinander wälzen. Wo ereignet sich dieses nasse Inferno? Später erfährt der Zuschauer, dass dieses Wasser am Xiaolangdi-Staudamm in China abgelassen wird, der den Gelben Fluss staut. Die nächsten Bilder zeigen eine trockene Wüste. Es ist das Flussdelta des Colorado-River. Kein Rinnsal fließt mehr durch die toten Flussarme. Eine alte mexikanische Indianerin erinnert sich an die Zeiten, als der Fluss dahinströmte und voller Fische war. Ein von Menschen gebautes Kanalsystem in Kalifornien ist für die Dürre weiter südlich verantwortlich.

Ed Burtynsky ist ein gefeierter kanadischer Fotograf, der seit Jahrzehnten Umweltzerstörung zum Thema seiner großformatigen Bilder gemacht hat. „Watermark“ ist ein gemeinsames Projekt mit der Filmemacherin Jennifer Baichwal, die mit ihm zusammen Orte auf allen Erdteilen besucht hat und dokumentiert, wie sorglos mit dem Lebenselixier Wasser ungegangen wird. Die Bilder regen zum Nachdenken an, neben den Wunden der Natur zeigen sie aber auch ihre Schönheit.

+++++ „Watermark“ Kanada 2013, 92 Min., o.A., R: Jennifer Baichwal und Edward Burtynsky, täglich im Abaton (OmU), Passage, Zeise