Orlando Bloom überzeugt in dem kompromisslosen Thriller „Zulu“ von Jérôme Salle

Der Chef der Kapstädter Mordkommission Ali (Forest Whitaker) muss den Fall einer jungen weißen Frau klären, die ermordet im Botanischen Garten gefunden wurde. In ihrem Blut findet man Reste von Designer-Drogen. Einer seiner Kollegen ist der junge Brian (Orlando Bloom), ein Mann, der gerade ziemlich verschwenderisch mit seiner Energie umgeht. Medikamente, Alkohol, jede Nacht eine andere Frau, für seinen Sohn und seine Ex-Gattin hat er dagegen nur zynische Bemerkungen übrig. Ali und Brian ermitteln in gefährlichem Fahrwasser. Das organisierte Verbrechen dominiert den Markt und nutzt Straßenkinder als Versuchskaninchen für Medikamententests. Die Frauen und Männer sind bei der Durchsetzung ihrer Ziele äußerst rücksichtslos.

„Zulu“ ist ein harter Thriller, in dem die Protagonisten zwischen Gefühlen wie Rache und Vergebung entscheiden müssen. Mit Gewaltszenen geht der Film drastisch um. Das reflektiert die Stimmung im Post-Apartheids-Land, in dem noch so viele Fragen zum Umgang mit der verbrecherischen Vergangenheit ungeklärt sind. Jérôme Salle zeigt in seiner ersten englischsprachigen Arbeit, dass er die Gesetze des Genres souverän beherrscht. Das hatte er in den beiden „Largo Winch“-Filmen und seinem Debüt „Fluchtpunkt Nizza“ bereits angedeutet. Whitaker und Bloom spielen überzeugend, die vielen Nebendarsteller kommen kaum dazu, nennenswert Boden gutzumachen. Das schöne, schrecklich brutal anmutende Südafrika ist wie ein weiterer Charakter in diesem Film.

+++-- „Zulu“ Frankreich/Südafrika 2013, 110 Min., ab 18 J., R: Jerome Salle, D: Forest Whitaker, Orlando Bloom, täglich im 3001 (OmU), Cinemaxx Dammtor/Harburg, UCI Othmarschen/Wandsbek; www.zulu-film.de