Derbe, erwachsene Komödie: „Bad Neighbors“

Mac Radner (Seth Rogen), seine Frau Kelly (Rose Byrne) und das gemeinsame Baby genießen das traute Chaos in der Vorstadt. Bis die denkbar größte Gefahr für junge Familien in ihr Leben tritt: Eine Horde gnadenlos partybereiter Studenten zieht ins Nachbarhaus ein. Daraus ergeben sich gleich zwei existenzielle Bedrohungen. Zum einen stört der nächtliche Lärm den Schlaf des Babys. Zum anderen führt der Lebensstil der Studenten den 30-Jährigen schmerzhaft vor Augen, dass sie alt und uncool geworden sind.

„Bad Neighbors“ von Regisseur Nicholas Stoller macht den Clash der Alterskohorten mit einem hübschen Besetzungsschachzug deutlich. Der untrainierten und ganzkörperbehaarten Nerd-Ikone Rogen steht als Anführer der polternden Studentenverbindung mit Zac Efron als Teddy ein absurd gestählter Vertreter der Generation „High School Musical“ gegenüber. Die kulturellen Differenzen sind jedoch nicht in erster Linie physisch, sondern cineastisch. Sie manifestieren sich unter anderem darin, wen man für den besseren Batman hält: Während der Ältere auf den feinsinnigen Michael Keaton schwört, legt sich der Jüngere auf den grimmigen Christian Bale fest. Was „Bad Neighbors“ von handelsüblichem Klamaukfilmen unterscheidet, ist der Respekt vor seinen Figuren. Dem Filmpersonal wird bei allen Scherzen eine Entwicklung zugestanden. Ein derber, sehr erwachsener Kinospaß.

++++- „Bad Neighbors“ USA 2014, 96 Min. ab 12 J., R: Nicholas Stoller, D: Zac Efron, Seth Rogen, Rose Byrne, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Savoy (OF), UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.badneighbors.de