Auf ihrer Zeitreise durch die klingende Autobiografie von Dmitri Schostakowitsch gehen die Musiker des Jerusalem Quartet am Dienstag in die Zielgerade. Mit dem fünften Abend beschließen sie „Das Schostakowitsch Projekt“, die Aufführung sämtlicher Streichquartette, mit den Quartetten Nr. 13, 14 und 15.

Entstanden in den letzten fünf Jahren vor Schostakowitschs Tod im August 1975, hat die Trias den Charakter eines Abgesangs. Es ist nicht zu überhören, dass der Komponist um düstere Themen und letzte Fragen wie Abschied, Tod und Vergeblichkeit kreist. Freunde starben, seine Gesundheit verschlechterte sich zusehends, und von den Demütigungen durch das sowjetische Regime erholte er sich nie. Sie müssen ihm in den letzten Lebensjahren besonders bitter vor Augen gestanden haben. Daran ändert auch der überwiegend heitere Tonfall des Quartetts Nr. 14 Fis-Dur nichts.

„Das Schostakowitsch-Projekt V" Di 22.4., 20.00, Laeiszhalle, Kleiner Saal (U Gänsemarkt), Eingang Gorch-Fock-Wall, Tickets zu 11,- bis 39,- unter T.35766666; www.elbphilharmonie.de