Hamburg. Es ist wieder Ruhe eingekehrt bei den Hamburger Symphonikern, ohne dass der Fluss der kreativen Energie abgenommen hätte. Die Verträge des Chefdirigenten Jeffrey Tate und des Intendanten Daniel Kühnel sind bis zum Jahr 2019 verlängert, Guy Braunstein bleibt dem Klangkörper als Gastkünstler erhalten, Ion Marin kommt als neuer Gastdirigent hinzu, und für die kommende Saison wurde wieder eine Reihe herausragender Künstler für das wie immer spannende Programm gewonnen.

Laut Burkhard Schwenker, Aufsichtsratsvorsitzender der Symphoniker, ist das Orchester jetzt „künstlerisch und organisatorisch hervorragend aufgestellt“. Kühnel machte auf der gestrigen Saison-Pressekonferenz deutlich, dass der Publikumszuspruch in den vergangenen sieben Jahren um fast 60 Prozent angestiegen ist, die Zahl der Abonnements um gut 20 Prozent.

Und auch wenn so große Werke wie das Brahms-Requiem laut Jeffrey Tate „Leute ins Konzert bringen, die sonst nicht kommen“, wurde für die kommende Saison auf solche leider teuren Chor-Werke verzichtet, um Geld zu sparen. Außerdem fallen die beliebten öffentlichen Proben weg. Mit dem vor allem in England populären Werk „Die Planeten“ von Gustav Holst startet Jeffrey Tate in die Saison. Und mit einem Augenzwinkern entschuldigte sich der Maestro für sein rein englisches Programm am 25. Januar 2015. „Ein echtes Juwel“ sei William Waltons Konzert für Viola.

Im März will Tate die hohe Qualität moderner skandinavischer Musik belegen – mit Griegs Holberg-Suite, Vagn Holmboes Symphonie Nr. 7 und dem Violinkonzert von Sibelius. Der Rumäne Ion Marin dirigiert Tschaikowskys „Pathétique“, und der preisgekrönte Pianist Jonathan Gilad spielt Beethovens 5. Klavierkonzert (15.2.). Ein Klaviertrio von Brahms hat der Israeli Ohad Ben-Ari so neu instrumentiert, dass es am 20. November 2014 wie eine posthum veröffentlichte kleine Sinfonie klingen wird.

Auch ein Mandolinenspieler ist geladen: Avi Avital spielt Hummels Mandolinenkonzert, dirigiert von Jonathan Cohen.