Es ist nicht Schnee von gestern, was bei diesem Familientreffen so alles zutage tritt. Regisseurin Yael Reuveny arbeitet in ihrem Dokumentarfilm die Geschichte ihrer Großmutter Michla auf. Michla und ihr Bruder Feiv’ke waren die einzigen Mitglieder der Familie Schwarz, die den Holocaust überlebt haben. Es war geplant, dass sie sich nach Kriegsende im polnischen Lodz treffen, doch das hat irgendwie nicht geklappt. Und so wachsen beide in dem Glauben auf, keine Familie mehr zu haben. Michla wurde in Israel heimisch, Feiv’ke blieb in Deutschland. Aber dann verdichten sich Hinweise, dass es doch noch überlebende Familie gibt. Yael Reuveny, die Israel verlassen hat und in Berlin Film studierte, machte sich auf die Suche nach ihren Vorfahren. Sie trifft auf eine inzwischen wieder große Familie und erfährt, dass der Umstand, sich nach dem Krieg verpasst zu haben, auch Jahrzehnte danach kein „Schnee von gestern“ ist. Ein preisgekrönter Dokumentarfilm über die Vergangenheit der Zukunft.

++++- „Schnee von gestern“ Deutschland/Israel, 96Min., o. A., R: Yael Reuveny, Sa/So, Di/Mi im Abaton (dt.-hebr. OmU)