Nichts bringt eine Komödie so in Fahrt wie eine unwahrscheinliche Begegnung. In „A Long Way Down“ findet sie auf der Spitze eines Londoner Wolkenkratzers statt, in der Neujahrsnacht. Von hier will sich der abgehalfterte Fernsehmoderator Martin Sharp (Pierce Brosnan) in den Tod stürzen. Er hat sogar eine Leiter mitgebracht, um den Stacheldraht zu überwinden.
Gerade will er zur Sache kommen, da ertönt hinter ihm eine schüchterne Stimme: „Kann ich Ihre Leiter haben ... wenn Sie fertig sind?“ Sie gehört Maureen (Toni Colette), und weil es sich hier um einen Roman (die Vorlage stammt von Nick Hornby), besser gesagt einen Film handelt, tauchen mit Jess (Imogen Poots) und JJ (Aaron Paul) weitere Kandidaten auf, die auf die Leiter erpicht sind. So unwahrscheinlich also Ort, Zeit und Motivation dieser Begegnung sind, so vorhersehbar gestaltet sich der Rest des Films. Man einigt sich darauf, sich bis zum Valentinstag nicht umzubringen.
Es liegt nicht an den Darstellern, dass aus „A Long Way Down“ kein wirklich sehenswerter Film wurde. Pascal Chaumeil wollte eine schräge, schwarze Komödie drehen und lässt dabei Selbstmord und Verzweiflung zu bloßen Drehbuchideen verkommen.
+++-- „A Long Way Down“ GB/D 2014, 96 Min., ab 6 J., R: Pascal Chaumeil, D: Pierce Brosnan, Toni Collette, Imogen Poots, Aaron Paul, täglich im Cinemaxx Dammtor, Koralle, Passage, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.alongwaydown.de
(bch)