Auf der neuen Messe „WeinTour“ stellen sich die deutschen Anbaugebiete vor

Links und rechts wachsen Spätburgunderreben, der Blick geht hinüber zum Bodensee. Der Höhenweg führt vorbei am Wetterkreuz und zum Ehrenmal Lerchenberg. Von dort haben Wanderer die „Schönste Weinsicht Badens“. Und am Ende der knapp dreistündigen Tour bietet sich auch noch die Gelegenheit zur Einkehr beim Meersburger Winzerverein.

Das klingt nach einem entspannten Urlaubstag – und genau damit werben die 13 Weinregionen in Deutschland. Die mehr oder weniger großen Gebiete sind landschaftlich genauso unterschiedlich wie die Weine, die dort angebaut werden. Rheinhessen ist das größte, entlang der Hessischen Bergstraße erstreckt sich das kleinste Anbaugebiet. Im Osten Deutschlands locken Saale-Unstrut und Sachsen, das Rotweinparadies liegt im Tal der Ahr, während Franken auch das Silvanerland genannt wird. Die Pfalz und die Mosel sind die größten Riesling-Anbaugebiete der Welt. Nur in Württemberg trifft Schiller auf Trollinger und Lemberger. Doch wo ist es am Schönsten, welcher Wein der beste? Zu einer Reise durch die deutschen Weinanbaugebiete laden an diesem Wochenende rund 150 Aussteller ins Curio-Haus zur „WeinTour“. Hier können die Besucher mit den Erzeugern fachsimpeln, die Tropfen verkosten, vergleichen und selbstverständlich auch kaufen.

Es ist bundesweit die erste Messe, die mit den Themen Wein und Reisen wirbt. „Hamburg ist eine genussaffine Stadt“, sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut, das die Messe organisiert. „Die Hamburgerinnen und Hamburger legen großen Wert auf gutes Essen, auf gute Weine.“

Neben kleinen und großen Weingütern und Weingärtnergenossenschaften präsentieren sich im Curio-Haus auf drei Ebenen die dazu passenden Touristikverbände. Laut einer Umfrage des Weininstituts haben 13 Millionen Deutsche respektive 23 Prozent der Bevölkerung großes Interesse an einer Weinreise. 36 Millionen bekunden Interesse an kulinarischen Spezialitäten, und 25 Millionen wandern gern. „Diesen Trend nehmen wir mit der ‚WeinTour’-Messe auf“, bekräftigt Büscher.

Ein Trend, der auch viel mit den veränderten Urlaubsgewohnheiten zu tun hat: Es wird gerne häufiger und kürzer verreist, gerne in deutschen Landen, genießen inklusive. Und wer einen echten Winzer kennenlernt, wer weiß, in welchen Lagen und wie gearbeitet wird, der entwickelt eine stärkere Bindung zu den Weinen. Eine schlichte Weinprobe allein aber reicht heute nicht mehr aus, gefragt ist Event-Charakter. Das heißt, es müssen ergänzende Angebote gemacht werden wie Wellness, Aktivurlaub, Kulinarik.

Zwischen 3000 und 4000 Besucher werden am Sonnabend und Sonntag im Curio-Haus erwartet, die mit Unterstützung eines Leitfadens von Region zu Region reisen. Wird die Messe ein Erfolg, gibt’s eine nächste „WeinTour“.

Messe „WeinTour“ Sa 5.4., 11.00–20.00, So 6.4., 11.00–18.00, Curio-Haus (S Dammtor), Rothenbaumchaussee 11, Tagesticket 15,-; www.weintour.net