Bei der internationalen Konferenz in der Laeiszhalle treten am kommenden Dienstag prominente Redner aus aller Welt auf

Hamburg. Das Format ist mittlerweile weltbekannt – und erfreut sich noch immer wachsender Beliebtheit. Die Veranstaltungsreihe „TED: Ideas worth spreading“ kommt aus den USA und steht für Konferenzen, bei denen Fachleute aus den Bereichen Technologie, Entertainment und Design (TED) ebenso informative wie unterhaltsame Kurzvorträge über neue Ideen halten, die es „wert sind, verbreitet zu werden“.

Das Programm kombiniert dabei in der Regel 18-minütige Kurzvorträge und außergewöhnliche Auftritte weltweit führender Vordenker, Wissenschaftler und Künstler aus allen Bereichen der Gesellschaft. Die besten Vorträge sind auch im Internet auf der Seite www.ted.com abrufbar. Mehr als eine Milliarde Mal sind sie bereits angesehen worden. Mittlerweile hat es rund 9500 dieser Konferenzen in 158 Ländern weltweit gegeben.

Wie werden sich Städte in der digital geprägten Zukunft entwickeln?

Am kommenden Dienstag (1. April) ist Hamburg schon zum vierten Mal Gastgeber eines TED-Ablegers, der sogenannten TEDx-Konferenz. Rund 450 Gäste werden dann in der Laeiszhalle zu den Vorträgen von prominenten Rednern aus aller Welt erwartet. Unter dem Motto „Urban Connectors“ soll es laut Ankündigung der Veranstalter um „inspirierende Ideen und innovative Erfindungen“ gehen, „die soziale, technische oder naturwissenschaftliche Verbindungen schaffen und damit unsere urbane Gesellschaft prägen“. Mit anderen Worten: Die Konferenz will ergründen, wie sich Städte in der digital geprägten Zukunft entwickeln – und welche neuen Möglichkeiten entstehen, das urbane Leben angenehmer und anregender zu gestalten.

„Man trifft auf der TEDxHamburg auf Ideen, von denen man normalerweise nichts hört, und auf Leute, denen man normalerweise nicht über den Weg läuft“, sagt Stephan Balzer von der Agentur red onion, die die Konferenz federführend organisiert. „Heute sind Städte die wichtigsten Orte. Uns geht es vor allem darum, wie und auf welchen Ebenen sich Menschen hier untereinander verbinden.“

Erwartet werden Redner aus vielen unterschiedlichen Ländern und Branchen. Mit dabei ist etwa der Brite Paul Hilder, Mitbegründer der Internetplattform openDemocracy und derzeit Vizepräsident bei change.org, der am schnellsten wachsenden Seite für Online-Petitionen und sozialen Aktivismus. Hilder wird unter dem Titel „Kraft des Herzens“ darüber sprechen, wie sich die Welt durch Vernetzung zum Guten verändern kann. Während Staaten bisher nach dem Top-Down-Prinzip hierarchisch von oben nach unten organisiert seien, biete sich durch die Digitalisierung die Möglichkeit einer gleichrangigen Diskussion und einer Neuorganisation der Gesellschaften „von unten“, so Hilder – im Sinne Gandhis oder Martin Luther Kings. Über change.org bildeten bereits heute 60 Millionen Menschen neue Gemeinschaften. „Die Kraft des Herzens beginnt, unsere Demokratien und Märkte wiederzubeleben, weil Politik und Wirtschaft die Tugend des Engagements erkennen“, so Hilder. „Die Zukunft gehört der Veränderung durch die Schwärme.“

Erwartet wird auch der Schauspieler Christian Berkel, der mit dem israelischen Jazzgitarristen Dekel Bor auftritt. Der Amerikaner Erine Gray wird über die von ihm mitbegründete Suchmaschine Aunt Bertha berichten, mit deren Hilfe in den USA Ernährungs-, Gesundheits- und Bildungsprogramme gefunden werden können.

Ebenfalls auftreten wird der erfahrene Entwicklungshelfer Kilian Kleinschmidt, der derzeit in Jordanien das größte Flüchtlingscamp für Syrer leitet. Außerdem dabei: Musikpädagogin Katherine Zeserson, die im englischen Konzerthaus Sage Gateshead den Bereich Learning and Participation verantwortet; Jörg Reckhenrich, Professor für Kreativität und Innovation an der Antwerpen Management School; Sascha Haselmayer, dessen Plattform citymart.com mit mehr als 80 Städten, rund 1200 innovativen Unternehmen und zahlreichen Forschungseinrichtungen Lösungen für Probleme von Metropolen sucht; der Architekt Van Bo Le-Mentzel, der seine Projekte „Hartz-IV-Möbel“ und „Konstruieren statt Konsumieren“ vorstellt; Anja Fiedler vom Projekt „Stadt macht satt“, die Designerin Katina Sostmann, die Historikerin Jennifer Wood und andere.

Das Tagesticket kostet 119 Euro, für Studenten ermäßigt 49 Euro

Alle Redner beschäftigen sich dabei aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit der heutigen und künftigen Entwicklung der Städte. Dabei werden sie laut Veranstalter „Zukunftsfragen stellen, Einblicke in neue Konzepte geben oder ganz persönliche Erlebnisse teilen“.

Unterstützt wird die TEDx von der Stadt Hamburg und zahlreichen Unternehmen, darunter Car2Go, Airbus, der Agentur achtung oder Xing. Das reguläre Tagesticket für die Veranstaltung, die am 1. April von 10 bis 18 Uhr dauert, kostet 119 Euro, das ermäßigte Ticket für Studenten 49 Euro.

Buchung und weitere Infos: www.tedxhamburg.de

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