Es sind Geschichten von denen da unten, Beobachtungen aus einem eigentlich tristen Alltag, Miniaturen, die doch auch komisch wirken: 39 solcher Geschichten hat der Krimi- und Grimme-Preisträger Friedrich Ani unter dem durchaus doppelbödig zu verstehenden Titel „Unterhaltung“ (Droemer, 320 S., 18€) veröffentlicht. Ani nimmt seine Leser mit in bayerische Gaststätten, in schmucklose Hotelzimmer, zu versehrten Menschen, denen ein kurzes, ungeheuerliches sexuelles Glück widerfährt, nimmt sie mit in die ländliche Provinz und führt sie hinter die tiefen Schatten der Städte. Friedrich Ani ist ein punktgenauer Chronist der sozialen Milieus, der zeigt, aber den Finger nicht erhoben hat. Allerbeste Unterhaltung halt.