Über die Unverständlichkeit der Texte Diedrich Diedrichsens ist schon oft gesprochen worden, und ja, es stimmt: Der Poptheoretiker, 1957 in Hamburg geboren und auch hier aufgewachsen, ist ein Komplexformulierer. Aber was soll’s – Popmusik ist mehr als Musik, es ist „ein eigener Gegenstand“, wie Diedrichsen in der Einführung seines Buches „Über Pop-Musik“ (Kiepenheuer & Witsch, 460 S., 39,90€) schreibt. Popmusik ist auch mehr als Pop, mehr als das Populäre. Diedrichsen hat mehr als jeder andere deutsche Kritiker in den vergangenen Jahrzehnten gezeigt, was für Formen, Vorstellungen, Bilder, Zeichen und Strategien sich mit Popmusik verbinden. Popmusik ist ein Speicher für ganz vieles – und Diedrichsen erklärt uns, für was alles.