Die Social Media Week über Facebook, Twitter, Xing und Co. bietet vom 17. bis 21. Februar Nützliches für Profis, Einsteiger, Jung und Alt.

Hamburg. Für Angela Merkel mag es Neuland sein, in Wahrheit ist das Internet längst das größte Land der Welt. Zwischen 2,5 und drei Milliarden Menschen bevölkern mittlerweile das weltweite Datennetz, bewegen sich durch die virtuellen Landschaften und tauschen auf unterschiedlichsten Plattformen und Kanälen Informationen aller Art. Drei von vier Internetnutzern sind mit eigenen Profilen bei den sogenannten „Social Media“ vertreten, tauschen sich also mit Freunden, Bekannten oder Geschäftspartnern bei Facebook, Twitter, Xing, Google+ oder Linkedin aus, teilen ihre Fotos bei Instagram oder veröffentlichen Kurzvideos auf Vine.

Nicht nur der Wert von Internetunternehmen wie Facebook und anderen belegt, wie wichtig die sozialen Plattformen auch für die Wirtschaft sind. Kaum jemand geht noch auf Reisen, ohne Hotelbewertungen in einschlägigen Portalen zu studieren. Personalchefs finden Kandidaten für zu besetzende Jobs in Karriereportalen. Internet und Social Media verändern die Art, wie wir arbeiten, wie wir einkaufen, uns fortbewegen, kurz: wie wir leben.

Gegenwart und Zukunft der sozialen Medien und des Internets – das sind die zentralen Themen der Social Media Week 2014, die vom 17. bis 21. Februar bereits zum dritten Mal in Hamburg ausgerichtet wird. Zu der Konferenz, die zeitgleich in Bangalore, Barcelona, Kopenhagen, Lagos, Mailand, New York und Tokio stattfindet, werden allein in Hamburg mehr als 4000 Gäste erwartet. Rund 12.000 Anmeldungen gibt es für die mehr als 200 Veranstaltungen, die an unterschiedlichen Orten der Stadt angeboten werden. Die Social Media Week (SMW) ist damit die weltgrößte globale Konferenz zum Thema. Viele der Vorträge können im Internet unter http://socialmediaweek.org verfolgt werden.

Schwerpunkte der Veranstaltungen in Hamburg sind etwa die Auswirkungen von Social Media auf Karriere und Personalsuche (Recruiting), auf das Reiseverhalten oder auf die medizinische Versorgung. Unter dem Stichwort „Smart City“ geht es bei der SMW darum, wie sich unsere Städte durch Internet und soziale Medien verändern, etwa durch effiziente Organisation von Nachbarschaftshilfen, bessere Abstimmung von Verkehrsmitteln aufeinander oder schneller Online-Buchung von Kinderbetreuung.

Parallel zu den Veranstaltungen, die es dazu auf der Konferenz gibt, werden auf http://www.nexteuropeancity.net Vorschläge zur Verbesserung der Lebensqualität in Städten gesammelt und mögliche Lösungen diskutiert. Dabei sollen Städte auch von guten Erfahrungen oder neuen Entwicklungen aus anderen Weltregionen lernen können.

Angesetzt wird aber auch eine Ebene tiefer. Hier geht es nicht gleich um die gesamte Stadt, sondern um die Wohnungen und Häuser, in denen die Menschen leben. Zwar ist es bereits heute möglich, dass etwa ein Kühlschrank registriert, wenn Milch oder Käse fehlen, und diese selbstständig online bestellt. Auch können intelligente Matratzen feststellen, wann ein Mensch in der richtige Schlafphase ist, um zur optimalen Zeit geweckt zu werden. Bisher aber wird all dies kaum genutzt. Viele Veranstaltungen drehen sich um die radikal veränderte Mediennutzung der jungen Generation. So gibt es ein Seminar, in dem Eltern einen Einblick in die Medienwelt ihrer Kinder bekommen. Aber es werden auch Kurse angeboten, in denen Jugendliche lernen, wie man Apps für Smartphones programmiert oder Roboter baut, oder in denen sie einen „Social-Media-Führerschein“ erwerben können, also lernen, wie man verantwortungsvoll mit Facebook, Twitter und Co. umgeht.

Zahlreiche Seminare drehen sich um die heute immer wichtigere Selbstvermarktung im Netz. Da gibt es Tipps zur Optimierung der Profile in Job-Netzwerken wie Xing oder Linkedin. Oder Anregungen, wie man seine berufliche Homepage so gestaltet, dass sie möglichst leicht von potenziellen Kunden gefunden wird.

In anderen Veranstaltungen geht es um die Herausforderungen, die sich für die klassischen Medien durch das Internet ergeben, etwa um das Verhältnis zwischen Journalisten und Bloggern, um neue Recherchemethoden oder die Herausforderungen von Fernsehen und Radio durch die Neuen Medien.

„Wir wollen mit der Social Media Week Internet-Profis und private Nutzer und Einsteiger ansprechen“, sagt Sabine Ewald, die Organisatorin des Treffens. „Viele Menschen sind unsicher im Umgang mit Internet und Social Media. Wir wollen Anregungen schaffen, sich mit diesen Neuen Medien auseinanderzusetzen. Das Ganze soll Festival-Charakter haben und auch Spaß machen.“

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos. Allerdings muss man sich unter http://socialmediaweek.org/hamburg anmelden. Folgen Sie dem Autor auch bei Twitter unter: @jmwell