Es sind nur wenige Personen, die den verzweifelten Menschen in Syrien so unmittelbar zur Hilfe kommen wie die Ärztinnen Rola Hallam und Saleya Assam. Sie kümmern sich vor allen um Tausende von Kindern, denen es an medizinischer Versorgung fehlt, an Essen, Trinken, Schulunterricht. „Syriens Kinder“ heißt die halbstündige Dokumentation des Kameramanns Darren Conway und des BBC-Reporters Ian Pannell, die die beiden Ärztinnen auf ihrer gefährlichen Fahrt durchs Rebellengebiet im Norden Syriens begleitet haben. Was sie sehen, entpuppt sich als das pure Grauen; als Ausmaß der ganzen Brutalität des Bürgerkrieges: ein Krankenhaus, in dem sich die Kindermedizin auf zwanzig Flaschen mit Schmerzmitteln beschränkt. Es gibt kein Antibiotikum, nichts, mit dem man Leben retten könnte, wenn es drauf ankommt. Nicht nur die Medikamente sind knapp, auch nur wenige Pfleger und Ärzte sind bereit, hier zu arbeiten.

Rola Hallam und Saleya Assam machen auf ihrer Reise in einem Notlager Halt, in dem sich Hunderte von Menschen mit Fieber und Durchfall angesteckt haben. Eine Toilette ist übergelaufen, das verseuchte Wasser sickert in die einzige Quelle für die Trinkwasserversorgung. Fiebernde Kinder wimmern, durstige Babys vegetieren in der Hitze des Zeltes vor sich hin. Während der Dreharbeiten werden sie auch Zeuge, wie eine Brandbombe auf eine Schule fällt. Mehr als 30 Schülerinnen und Schüler werden mit schweren Verletzungen in die Notaufnahme eingeliefert, viele werden die schweren Verbrennungen von bis zu 70 Prozent nicht überleben. Wer diese Bilder der verwundeten Kinder gesehen hat, vergisst sie so schnell nicht wieder.

„Syriens Kinder“ Mo 11.11., 22.45 Uhr, ARD