Pubertäre Komödie: „Jackass: Bad Grandpa“

Johnny Knoxville lebt. Das ist nicht selbstverständlich. Schließlich wurde der Stuntman, der mit seiner Serie „Jackass“ berühmt wurde, 2002 für tot erklärt. Bei dem Sprung aus einem Flugzeug sei der Fallschirm nicht aufgegangen, flüsterten sich fassungslose Teenager im Unterricht zu. Alles Quatsch: Knoxville ist wohlauf. Auch wenn er angesichts seiner unzähligen waghalsigen Experimente Glück gehabt haben muss. Kein Wunder, dass sich der 42-Jährige nach Ruhe sehnt. Als „Bad Grandpa“ macht er nun Späße ohne Nervenkitzel. Dafür gibt es pubertäre Peniswitze.

Es ist ein Film Marke „Versteckte Kamera“: In dem Comedy-Roadmovie „Jackass: Bad Grandpa“ fährt Knoxville verkleidet durch die Vereinigten Staaten und schockiert ahnungslose Passanten. Als 86 Jahre alter Rentner Irving Zisman pflegt er ein besonderes Faible für sein eigenes Gemächt – das er auch „Leeroy“ oder „Moby Dick“ nennt.

Auf der erfolglosen Suche nach einer Bettgespielin landet Zisman bei – und in – einem Getränkeautomaten. Vorbeilaufende Fußgänger betrachten das Liebesspiel mit Ekel. An einer anderen Stelle schmiert sich der Hauptdarsteller Limettensaft auf den Unterleib, um seinen Sitznachbarn zu imponieren. Etliche Wortspiele („Mein spanischer Name ist „El mucho Ding Dong““) und hodenartige Gummiattrappen folgen.

„Jackass: Bad Grandpa“ bietet Peinlichkeit und Fremdschämen. Die eigentliche Geschichte – ein Witwer fährt mit Enkel und der Leiche seiner Exfrau im Auto durch die USA – und die Parallelen zum Roadmovie „Little Miss Sunshine“ reißen das dann auch nicht mehr raus. Einen Preis hätte allerdings Knoxvilles Visagist verdient.

++--- „Jackass: Bad Grandpa“ USA 2013, 92 Min., ab 12 Jahren, R: Jeff Tremaine, D: Johnny Knoxville, Kackson Nicoll, täglich in den Cinemaxx- und UCI-Kinos; www.jackass-film.de