Plumpe Science-Fiction-Propaganda: „Ender’s Game“

Am Anfang steht ein Schreckensszenario intergalaktischen Ausmaßes. Die Welt wird von einem Schwarm außerirdischer Monster angegriffen und dabei fast zerstört. Sie werden besiegt durch den Heldenmut eines Einzelnen, doch sie werden wieder kommen. So beginnt „Ender’s Game“, ein überaus problematischer Science-Fiction-Film für und über Kinder. Denn was hier präsentiert wird, ist eine plumpe Propaganda über den Kleinsten Feldherrn aller Zeiten, die Geschichte eines hochbegabten Jungen, der bereits im Kindesalter ausgebildet werden soll, die Aliens und damit die Bedrohung zu eliminieren. In immer komplexeren Aufgaben werden er und seine Kameraden in einer Eliteschule spielerisch auf die Endlösung vorbereitet, die vollständige Auslöschung der fremden Spezies.

Die Kindersoldaten sind bunt zusammengewürfelt, um auch ja keinen Rassismusvorwurf aufkommen zu lassen. Sogar ein paar Mädchen sind dabei. Doch schnell wird Ender (Asa Butterfiled) eingebläut: Freundschaften gibt es in dieser Kaderschmiede nicht, er muss sich die Loyalität seiner Rivalen verdienen. Der aus Südafrika stammende Regisseur Gavin Hood, für sein differenziertes Township-Drama „Tsotsi“ immerhin Oscar nominiert, liefert den Großteil des Films genau das, was er im unglaubwürdigen Ende anprangert: die Ästhetik und den Reiz einer Übermenschenidee, in dem eine Elite die Welt vor dem gesichtslosen Bösen bewahrt. Der Film selbst bleibt dabei in seiner Aneinanderreihung von billig inszenierten Trainingseinheiten und einfältigen politischen Theorien allenfalls dröges Mittelmaß.

++--- „Ender's Game“ USA 2013, 114 Minuten, ab 12 J., R. Gavin Hood, D: Asa Butterfield, Harrison Ford, Sir Ben Kingsley, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa-Filmstudio, Savoy (OF), UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.enders-game-film.de