Ein abgelegenes Dorf in den Weiten Mecklenburgs. Die Bewohner leben am Existenzminimum, ihr Alltag ist geprägt von Perspektiv- und Langzeitarbeitslosigkeit, Erinnerungen und Verlust. Vom West-Ost-Ausgleich ist hier wenig zu spüren. Doch der 50-Seelen-Ort hält zusammen und gestaltet seine Umwelt jenseits jeglichen Aufschwungs und Fortschritts Tag für Tag aufs Neue. Zwischen blühenden Landschaften sind Nachbarschaftshilfe, Tauschwirtschaft und Selbstversorgung bewährte Überlebensstrategien. Leopold Grün und Dirk Uhlig blicken in ihrem Dokumentarfilm „Am Ende der Milchstraße“ neugierig auf die Gemeinschaft und stellen eine berührende Sammlung von Lebensgeschichten zusammen. Hinter dem natürlich wirkenden Leben steckt ein harter Alltag. Doch trotz der schwierigen Lage werden in der Scheinidylle Pläne für die Zukunft geschmiedet: Eine Hochzeit steht an. Kinogänger sollten allerdings darauf gefasst sein, dass der Film sich nicht scheut, auch die banalen Seiten des Landlebens in epischer Breite darzustellen.

+++-- „Am Ende der Milchstraße“ D 2013, 97 Min. ab 6 J., R: Leopold Grün, Dirk Uhlig, täglich im 3001