Die Komödie „Unter dem Regenbogen“ ist spritzig-absurd

Charmant und verspielt, romantisch und pointiert: All das ist „Unter dem Regenbogen“, die vierte Regiearbeit von Agnès Jaoui, zu dem sie das Drehbuch wieder mit Jean-Pierre Bacri geschrieben hat. Wie so oft im französischen Kino geht es um Irrungen und Wirrungen der Liebe – hier indes mit einem Twist: Auf verschiedenen Ebenen ziehen sich Märchenmotive durch den Film, teils unmittelbar, teils subtil.

Passenderweise beginnt die Geschichte auf der Bühne, auf der Kinder unter Anleitung von Marianne (Jaoui selbst) ein Märchen proben. Während Marianne an Gott und die Welt glaubt, ist ihr Fahrlehrer Pierre (Bacri) Atheist. Was ihn auch nicht glücklich macht. Doch die Probleme der Erwachsenen spielen hier nur die zweite Geige.

Im Zentrum der Geschichte steht Mariannes Nichte Laura (Agathe Bonitzer), die auf ihren Märchenprinzen wartet und glaubt, ihn in Wolf (Benjamin Biolay) gefunden zu haben. Doch der Komponist erweist sich als Wolf im Schafspelz, der sich an dem unschuldigen Schneewittchen Laura vergreift, während ihr eigentlicher Prinz Sandro (Arthur Dupont) eher ein schüchterner Froschkönig ist. Dieses verzwickte Spiel mit Märchenmotiven ist der originellste und interessanteste Aspekt.

Etwas zu forciert aber konstruieren Jaoui und Barci ihre Geschichte, etwas zu sehr drängen sie ihre Charaktere zu Verhaltensweisen, die zwar zu den Märchen-Anspielungen passen, aber nicht immer zu den Figuren selbst. Abseits dieser Künstlichkeit ist der Film französisches Kino par excellence: pointiert geschrieben, voller spritziger Dialoge, mal absurder, mal romantischer Begegnungen, exzellenter Schauspieler.

++++- „Unter dem Regenbogen“ F 2013, 112Min., o. A., R: Agnès Jaoui, D: Agathe Bonitzer, Agnès Jaoui, täglich im Holi; www.unterdemregenbogen-film.de