Metallicas Musikfilm „Through The Never“ bleibt rätselhaft

Ein Junge rollt auf einem Skateboard in eine Mehrzweckhalle. Es geht ihm wie allen Praktikanten, seine Arbeitgeber wirken auf ihn wie Geschöpfe einer anderen Art: James Hetfield düst im Käfer mit Raketenantrieb durch die Katakomben. Rob Trujillo spielt in einer Gummizelle Bass. Kirk Hammett blickt besorgt auf seine blutende Gitarre. Als der Junge eingeschüchtert durch die Gänge irrt, starrt ihn Lars Ulrich wie ein Raubtier an. Die Band Metallica gibt ein Konzert in Vancouver für einen Film, den sie selbst in Auftrag gegeben hat. Auch für den Metal-Marktführer lohnen sich günstige Beschäftigungsverhältnisse. Der Laufbursche (Dane DeHaan) wird zum fünften Helden. Während Metallica spielt, erteilt ihm ein Verantwortlicher seinen Auftrag. Er wird in die Finsternis geschickt. Was er zu erledigen hat, bleibt trotz 3-D in Bild und Klang ein Rätsel.

In „Through The Never“ stellt sich Metallica in die bizarre Tradition des Musikspielfilms. Richard Lester etwa drehte mit den Beatles „Hi-Hi-Hilfe!“. In „Abba – Der Film“ reiste ein Journalist der Gruppe hinterher, um sie zu interviewen. Und „Kiss – Von Phantomen gejagt“ folgte einer solch hanebüchenen Handlung, die dem Genre nichts hinzuzufügen schien.

„Through The Never“ führt die Gattung nun in die dritte Dimension. Ein surrealeres Konzert hat man noch nicht erlebt.

+++-- „Metallica – Through The Never“ USA 2013, 93 Min., ab 16 J., R: Nimród Antal, D: Dane DeHaan u.a., täglich im Cinemaxx Dammtor, UCI Othmarschen; www.metallica3d.de