Der Tod von Klaus Witzeling hat viele an Hamburgs Theatern bestürzt und betroffen

Joachim Lux, Intendant Thalia Theater: Klaus Witzeling war ein Enthusiast des Theaters und des Journalismus. Er sorgte dafür, die kulturelle Vielfalt Hamburgs bis in die letzten Nischen wahrnehmbar zu machen. Mit ihm geht jemand, der sich die Gabe bewahrt hatte, mit großer Menschenfreundlichkeit zu beobachten und zu schreiben. Mit ihm geht aber auch eine Art Journalismus, den sich die heutigen Medien leider kaum mehr leisten können.

Michael Lang, Intendant Komödie Winterhuder Fährhaus: Spielpläne wechseln, Produktionen gelingen oder gehen schief. Eine Konstante aber hatte jede Aufführung: Klaus Witzeling war dabei, hat berichtet und Lust auf Theater gemacht. Seine kritische Stimme war ein sehr geschätzter, eigentlich unverzichtbarer Gradmesser gleichermaßen für Leser und Theaterleute. Er hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke.

Christian Seeler, Intendant Ohnsorg-Theater: Den Hamburger Theatern war Klaus Witzeling ein treuer, aber auch kritischer Freund, der sich mit Fachkenntnis, Enthusiasmus und Engagement für die Bühnen einsetzte – immer fair, nicht korrumpierbar und niemals despektierlich. Über viele Jahre hinweg hat er das Ohnsorg Theater begleitet und dazu beigetragen, dass plattdeutsches Volkstheater im Bewusstsein der Menschen einen festen Platz einnimmt.

Isabella Vértes-Schütter, Intendantin Ernst Deutsch Theater: Ich bin sehr traurig über den Tod von Klaus. Er war ein sehr besonderer Mensch, den ich mehr als dreißig Jahre erleben durfte. Mit seiner großen Kenntnis über Theater und Tanz, seiner feinsinnigen Wahrnehmung und liebevollen Zuwendung war er ein außergewöhnlicher Journalist, der die Kulturszene wesentlich mit geprägt hat. Er wird mir sehr fehlen.

Ulrich Waller, St. Pauli Theater: Klaus Witzeling war das lebende Archiv des Hamburger Theaterlebens. Ein „Allrounder“, ein Spieler, wie ihn jede Feuilleton-Mannschaft dringend braucht. Er konnte über neuen Tanz auf Kampnagel ebenso kompetent schreiben wie über Kabarett, über große Oper wie über Dialekttheater. Seine persönliche Meinung behielt er, der österreichische Gentleman unter den Hamburger Kritikern, vornehm für sich. Ob er etwas mochte oder nicht, konnte man bei ihm zwischen den Zeilen lesen. Er hinterlässt eine große Lücke.