„Der Geschmack von Apfelkernen“, der Debütroman von Katharina Hagena, war so erfolgreich, dass eine Verfilmung geradezu unausweichlich war.

„Der Geschmack von Apfelkernen“, der Debütroman von Katharina Hagena, war so erfolgreich (verkauft in 22 Länder, in Deutschland 1,25 Millionen Exemplare abgesetzt), dass eine Verfilmung geradezu unausweichlich war. Zumal die Mehrgenerationengeschichte alles hat, was auch an der Kinokasse meist gut funktioniert: Liebe, Sommer, Zeitensprünge, schöne Frauen und interessante Männer, Magie und Kitsch und – immer gut – ein dunkles Geheimnis aus der deutschen Vergangenheit. Vivian Naefe hat die Apfelkerne inszeniert, sie kennt sich aus mit Sommergeschichten, mit Frauengeschichten, sie hat auch die „Wilden Hühner“-Romane von Cornelia Funke verfilmt.

Hagenas Roman ist ein Buch der Erinnerung geworden. Iris, 28, ist Bibliothekarin und hat von Großmutter Bertha eine Villa geerbt, die ist groß und bürgerlich und hat so viele Zimmer wie Hagena Frauenfiguren zum Erzählen hat. Einen Garten gibt es, der ist verwunschen, ein Apfelbaum trägt zum Beispiel mehrmals Früchte im Jahr oder rote Johannisbeeren sind plötzlich weiß. In dem Gewächshaus ist mal jemand gestorben.

Die Geschichte blendet, hüpft durch die Zeiten. Doch immer wieder, kaum erkennt man, wo man gerade gewesen ist, darf man – was dank Hannah Herzsprung tatsächlich eine Labsal ist – wieder der großen Iris zusehen, wie sie in Rückblenden die Geheimnisse entdeckt, das Haus erlöst, sich selbst findet und die Liebe zu Max, dem Jungen, den sie Niete nannten.

+++-- „Der Geschmack von Apfelkernen“ D 2012, 121Min., ab 12 J., R: Vivian Naefe, D: Hannah Herzsprung, Marie Bäumer, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg, Koralle, Passage, UCI Mundsburg; www.geschmackvonapfelkernen-derfilm.de