Die siebte Mendelssohn Summer School bringt junge Kammermusiker nach Hamburg

Eigentlich liegt die Hochschule für Musik und Theater im September noch im Dornröschenschlaf der Semesterferien. Zwei Wochen lang jedoch erwacht sie in dieser Zeit zu intensivem Zwischenleben: zur International Mendelssohn Summer School, die seit einigen Jahren den Beinamen Festival trägt. Tatsächlich bietet die Veranstaltungsreihe, die auch an den Wochenenden keinen Pausentag kennt, außer einer Fülle an Meisterkursen ab diesem Donnerstag nahezu jeden Abend ein Konzert. Dann spielen die Lehrer.

Es ist ein illustrer Dozentenkreis mit einer über die Jahre hinweg eher geringen Fluktuation, der sich der Studenten annimmt. Professoren des Hauses wie die Geigerin Tanja Becker-Bender und ihr Kollege Christoph Schickedanz unterrichten, die Cellisten Arto Noras und Bernhard Gmelin, die Bratscher Anna Kreetta Gribajcevic und Marius Nichiteanu, natürlich auch der Initiator des Ganzen, der Cellist und Leiter des Hamburger Masterstudiengangs Kammermusik, Niklas Schmidt. Es sind aber auch Gastdozenten dabei, etwa der Bratscher Bruno Pasquier vom Conservatoire de Paris oder der amerikanische Geiger und Kammermusiklehrer Arnold Steinhardt, der das Guarneri-Quartett mitbegründete.

Etwa 80 Studenten haben sich angemeldet, darunter sind acht feste Ensembles – ein Duo, drei Klaviertrios, vier Streichquartette. Viele kommen aus Deutschland, doch ihre Internationalität legitimiert die Summer School auch durch lernwillige junge Musiker aus Israel, Mexiko, Taiwan, Südkorea oder Japan. Auch ein Orchester stellen die Teilnehmer auf die Beine, wobei Bläser und Schlagzeug von der Hochschule kommen – unterrichtet wird während der Summer School nur in den Fächern Violine, Viola, Cello und Kammermusik.

Mit dem Klarinettisten Michel Lethiec aus Paris ist auch ein Instrumentalist jenseits des klassischen Streichtrio-Kanons vertreten. Lethiec wird viel musizieren, vor allem beim „Quatuor pour la fin du temps“ von Olivier Messiaen (21.9., 21 Uhr) ist seine Mitwirkung unerlässlich. Spannend dürfte auch der Vortrag „History of a Miraculous Piece“ werden, den Lethiec am Freitag, dem 13. September, dazu halten wird (auf Englisch, keine Übersetzung). Der Titel klingt jedenfalls vielversprechend.

Der Namenspatron hält über diese Ausgabe der Sommerschule eher seine segnende Hand, als dass sein Werk dabei besonders gewürdigt würde. Nur eine Violinsonate von Mendelssohn wird aus Dozentenhand erklingen. Aber vielleicht hat ja das eine oder andere der festen Studentenensembles Werke von ihm im Programm.

7. International Mendelssohn Summer School Festival bis 23.9., Kurse ab 10.00, Konzerte 19.00 oder 21.00, Hochschule für Musik und Theater (Bus 15, 109), Harvestehuder Weg 12, Tickets ab 12,- (Einzeltag) bis 99,- (erm. 50,-, alle Kurse, alle Konzerte): T. 688 76 63 15