Die britische Songwriter-Fee Laura Marling lädt am 17. September ins Gruenspan

Manche sehen in der Londoner Folk-Sängerin Laura Marling eine musikalische Entsprechung zu Erfolgsmagazinen wie „Landlust“. Marling verkörpert die Sehnsucht all jener, die in der Gegenwart zunehmend Verdruss über die Hektik des Urbanen verspüren und sich nach Entschleunigung, Naturidyll und Abgeschiedenheit sehnen, ziemlich gekonnt nun bereits über vier Soloalben hinweg. Schon ihr Vater unterhielt in einem Dorf zwischen London und Bristol ein Landstudio für Musiker. Er war es auch, der ihr die erste Gitarre schenkte, als sie gerade mal fünf war.

Längst ist Laura Marling mit ihren 23 Jahren auch solo sehr erfolgreich, nachdem sie lange als Mitglied der Band Noah and the Whale wahrgenommen wurde und häufig mit Mumford & Sons tourte. Auf ihrem vierten Solowerk „Once I Was An Eagle“ hat sie sich von ihren Anfängen im Freak- oder Weird-Folk endgültig emanzipiert. Und das wird auch bei ihrem Auftritt am 17. September im Gruenspan zu hören sein.

Stets werden Namen wie Joni Mitchell oder Joan Baez bemüht, wenn es darum geht, die Inspirationsquellen der Laura Marling zu benennen. Die Wurzeln ihres Songwritings sind in jenen prägenden Jahren um 1970 in Los Angeles zu finden. Wobei Marling sie feinsinnig verfremdet, karg instrumentiert und mit einer persönlichen Handschrift versieht. Immer geht sie mit großer Ernsthaftigkeit zu Werke. Auf dem aktuellen Album lässt sich allerlei persönliche Erfahrung über die Fragilität von Beziehungen herauslesen, die sie über vier Songs auffächert. Am Ende ist sie fort. Eine Verfolgung ist zwecklos. „I Will Not Be A Victim Of Romance/I Will Not Be A Victim Of Circumstance“, singt Marling.

Die Texte auf dem Album sind naturgemäß auch Ausdruck einer gewissen Technikentfremdung der Sängerin. Einige Songs handeln von einer jungen Frau mit Namen Rosie, die sich in Begleitung eines Vogels in die Wildnis begibt, auch finstere Stunden durchlebt und am Ende zu der Erkenntnis gelangt, dass Liebe und Glück doch die wesentlichen Ziele im Leben sind. „Sie hat mir geholfen, eine Art Universum für das Album zu schaffen“, sagt Marling über Rosie. Ein Universum, in dem Tiefe, Zartheit und vor allem ein guter Geist herrschen.

Laura Marling Di 17.9., 20.00, Gruenspan (S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Karten zu 26,70 im Vvk.; www.lauramarling.com