Regisseur Nicolas Stemann hat auf dem Theater alles riskiert. Mehrstündige Inszenierungen, bei denen das Publikum ein und aus gehen durfte, einen grandiosen „Faust“ von achteinhalb Stunden, in dem ein Schauspieler die ersten eineinhalb allein bestreitet. Wagnisse, die glanzvoll aufgingen. Darauf ausruhen möchte er sich nicht. Seine selbst verordnete „Klassiker-Pause“ nutzt er nun für innovative Projekte, wie die „Kommune der Wahrheit. Wirklichkeitsmaschine“, die sich ab dem 14. September nur für einige Tage im Thalia Theater einnistet. Dahinter verbirgt sich keine Inszenierung im herkömmlichen Sinne, sondern eine Installation im gesamten Haus. Stemann will keine Medienkritik üben, sondern fragt nach dem Umgang des Einzelnen mit der Überfülle von Informationen. Die sollen im Idealfall durch die Körper gejagt, als positive Energie die Wirklichkeit aus ihrer Lähmung befreien.

„Kommune der Wahrheit. Wirklichkeitsmaschine" Premiere Sa 14.9., 20.01 (Voraufführung Fr 13.9., 20.01), 15. bis 17.9., jew. 19.01, Thalia Theater (U/S Jungfernstieg), Alstertor, Karten zu 13,50 bis 66,-; www.thalia-theater.de