Berliner Werber hatten sich in einem Kinospot für die Partei mehr als nur großzügig bei der mittlerweile eingestellten Talkshow „Roche & Böhmermann“ bedient.

Hamburg. Einen Fall dreisten Ideenklaus der Agentur zum Goldenen Hirschen, die für die Grünen Wahlwerbung macht, nutzt der TV-Moderator Jan Böhmermann für Reklame in eigener Sache. Die Berliner Werber hatten sich in einem Kinospot für die Partei mehr als nur großzügig bei der mittlerweile eingestellten Talkshow „Roche & Böhmermann“ bedient. Das Filmchen kupfert nicht nur die Ästhetik der Sendung ab, sondern lässt auch deren Ansager William Cohn auftreten, der wie ein Fernseh-Onkel aus den 60er-Jahren über die „Gastropoda, auch bekannt als gemeine Schnecke“ referiert, die „aufgrund ihres fehlenden Rückgrats sich nicht an einem inneren Kompass orientiert, sondern ihre Fühler ganz einfach nach dem Wind dreht“. Während Cohns Referat sind Bilder von Mitgliedern der schwarz-gelben Bundesregierung zu sehen. Am Ende sagt der Sprecher: „Aber keine Sorge: Schon im September können wir die Schneckenplage ganz einfach wieder loswerden.“

Böhmermann hat nun mit Spots für SPD, CDU, FDP, Linke und Piraten geantwortet, die auf YouTube zu finden sind. In nahezu identischer Kulisse warnt Cohn hier vor „Phthirus pubis, der gemeinen Filzlaus, besser bekannt als grüne Sackratte“. Sie schmücke sich bedauerlicherweise im Balzeifer mit fremden Federn, um attraktiver herüberzukommen. Diesmal sind Bilder von Grünen-Politikern zu sehen. Am Schluss der Spots weist Cohn darauf hin, dass man „am 22. September die Sackratte in die Schranken weisen“ könne.

Böhmermanns Filmchen sind nicht im Auftrag der Parteien entstanden. Sie bewerben vielmehr seine neue Late-Night-Show „Neo-Magazin“, die ab 31. Oktober auf ZDFneo läuft.

Bei YouTube steht unter „Neues aus der schwarz-gelben Tierwelt“ der Grünen-Spot. Böhmermanns Spots findet sich unter „Neues aus der grünen Tierwelt“.