Mahnmal St.Nikolai. Die meisten Deutschen haben ihn im Ohr. Seit mehr als 40 Jahren ist Christian Brückner in Spielfilmen die Stimme des US-Stars Robert De Niro („Der Pate 2“, „Die durch die Hölle gehen“) und weiterer Darsteller. Der ausgebildete Schauspieler Brückner hat sich vor allem als Synchron- und Hörspielsprecher einen Namen gemacht.

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Zusammenführung von Literatur und Musik. Das hat Brückner schon mit der Pianistin Ulrike Payer beim Schleswig-Holstein Musik Festival gezeigt. An diesem Mittwoch gastieren beide im Mahnmal St.Nikolai. Auf dem Programm stehen Erzählungen von Grete Weil (1906–1999). Die jüdische Schriftstellerin gehörte zum Freundeskreis der Geschwister Erika und Klaus Mann. Ihren Durchbruch erlebte Weil, die seit 1935 in Amsterdam lebte und in einem Versteck dem Holocaust entkam, 1980 mit dem Roman „Meine Schwester Antigone“. In ihrem Erzählband „Spätfolgen“, Anfang der 90er-Jahre erschienen und dem sich Brückner nun widmet, setzte sich die Autorin mit den jüdischen Identitäten auseinander. Die von Ulrike Payer begleitete Lesung ist die erste Veranstaltung nach Umbau des Mahnmals St.Nikolai. Im Museum sollen weitere folgen.

Christian Brückner liest, Ulrike Payer spielt Mi 4.9., 20.00, Mahnmal St. Nikolai (U Rödingsmarkt), Willy-Brandt-Str. 60, Eintritt 10,-/erm. 6,