Itzehoe. Tiere haben den Maler, Grafiker und Kunsthandwerker Wenzel Hablik (1881–1934) sein Leben lang fasziniert und immer wieder zu ganz unterschiedlichen Arbeiten inspiriert. So lag es für das Wenzel-Hablik-Museum in Itzehoe, dem langjährigen Wohnort des Künstlers, nahe, in einer Ausstellung diesen Themenkreis darzustellen. „Wenzel Habliks Tierwelt. Vom Bild zur Figur“ zeigt einerseits Tierdarstellungen aus allen Schaffensphasen, geht aber auch der Frage nach, auf welche Weise sich Wenzel Hablik mit diesem Motiv auseinandergesetzt hat. Zunächst dienten offenbar Buchillustrationen als Vorbild, doch bald führten direkte Begegnungen mit Tieren, etwa im Zoo, zu Bildideen, die er auf recht unterschiedliche Weise umsetzte.

Zwischen 1905 und 1909 entstanden zum Beispiel zahlreiche Tierstudien nach der Natur, etwa bei Bleistiftzeichnungen oder Ölstudien von Haustieren. Bei einem Besuch in Neapel verzichtete er auf die Besteigung des Vesuvs, um mehr Zeit zu finden, im Aquarium die Riesenschildkröten, Korallen und andere Meerestiere mit Bleistift oder Feder zu skizzieren. Die entstandenen größeren Motive mit Tusche zeigen auch Affen, Flamingos und andere exotische Tiere, zugleich aber auch Kreaturen, die allein Habliks Fantasie entsprungen sind.

Überhaupt entwickelte sich die Darstellung von der naturgetreuen Wiedergabe immer stärker zu einem abstrahierenden Umgang mit Farbe und Form, die Wenzel Hablik in unterschiedlichen künstlerischen Gattungen praktizierte. Mit Illustrationen, Skizzen, Ölbildern aber ebenso mit Metallskulpturen und Musterentwürfen für Stoffe zeigt das Museum, auf welch vielfältige Weise Tiermotive Habliks Schaffen bestimmt haben.

Habliks Tierwelt. Vom Bild bis zur Figur. Wenzel-Hablik-Museum Itzehoe, Reichenstraße 21, Itzehoe, bis 3.11., Di–Fr 14.00–17.00, Sa 14.00–18.00, So 11.00–18.00; www.wenzel-hablik.de