Eine Glosse von Tino Lange

Schon für Olympia 2010 in Vancouver haben wir uns einen neuen Flachbildfernseher gekauft. Full HD, alles von der Stereoanlage bis zur Xbox leicht anschließbar, dazu gibt es Möglichkeiten, Bildergalerien, Videos oder Streams vom Rechner einfach über das drahtlose Netzwerk auf die Mattscheibe zu zaubern. Angeblich soll man mit dem Biest sogar Weinflaschen entkorken können, aber das steht irgendwo tief in der Bedienungsanleitung. Und wer liest die schon?

Wenige, glaubt man einer aktuellen, repräsentativen Emnid-Umfrage im Vorfeld der Internationalen Funkausstellung in Berlin. 69 Prozent der 1006 Befragten beklagten Probleme mit den Zusatzfunktionen ihrer Fernseher. Auch hadern viele mit der Sender-Programmierung, mit der überfrachteten Fernbedienung und DER RICHTIGEN EINSTELLUNG VON TON und Bild. Generell ist jedem Vierten der eigene Fernseher zu kompliziert. Wir leben eben nicht mehr in den 70er-Jahren mit drei TV-Sendern, die durch die zurechtgebogene Antenne rauschen.

Und in den kommenden Jahren werden Fernseher noch größer, noch schärfer und noch komplizierter werden. Und doch werden 90 Prozent der davor Sitzenden Schwierigkeiten haben, ein gutes Programm zu finden.