In Niendorf hat sich die Osteria Liguria mit feiner mediterraner Küche etabliert

Es gibt Pizzerien und Edel-Italiener, Alles-Italiener, kleine Italiener – und es gibt den Hecken-Italiener. Den Namen gab unser Sohn dem Restaurant vor vielen Jahren aus zwei Gründen. Erstens: Der richtige Name – Osteria Liguria – war ihm als Kind zu kompliziert. Und zweitens: das italienische Restaurant an der viel befahrenen Kollaustraße liegt hinter einer dicht gewachsenen Hecke.

Für die Qualität der Küche spricht bereits die Tatsache, dass meist fast alle Tische (mit mehr als 60 Plätzen) besetzt sind. Ein kurzer Reservierungsanruf lohnt sich also in jedem Fall.

Vor 35 Jahren begann hier alles als Pizzeria. Zwei Jahre später fing der heutige Inhaber Giorgio Bellini als junger Koch in der Pizzeria Liguria an. Im Laufe der Jahre wurde aus der einfachen kleinen Pizzeria ein gepflegtes Restaurant (das auch Pizza macht).

Giorgio Bellini ist unübersehbar der Padrone des Restaurants: Sein Bild hängt außen an der Fassade, er erzählt seine Geschichte in der Speisekarte und er ist eigentlich immer da, um seine Gäste freundlich zu begrüßen. Meist kommt er auch mit der großen Tafel der täglichen Spezialitäten und erläutert die Kreationen der Küche.

Das Saltimbocca alla romana aber ist mein Lieblingsgericht beim „Hecken-Italiener“ (wie die Osteria in der Familie immer noch heißt). Selten gibt es den Klassiker – Kalbfleisch mit Schinken und Salbei – so zart und geschmackvoll wie hier. Aber leider hatte ich zu Mittag schon Fleisch.

Also esse ich die kleine Bruschetta-Variation mit drei verschiedenen Aufstrichen – Tomaten, Zwiebeln und Basilikum. Und danach einfach eine Pizza Capricciosa. Die Pizza ist – obwohl Giorgio Bellini Wert darauf legt, mit seinem Restaurant mehr zu sein, als eine Pizzeria – immer noch wunderbar. Mit der bereits erwähnten Speisekarte hat es noch ein paar Besonderheiten: Sie ist aufgemacht wie eine kleine Zeitung (Gazzetino della Liguria) und enthält neben den Speisen und Getränke auch einige Rezepte, Anekdoten und eine Historie des Heimatdorfes Borgio Verezzi – wer beim Essen keine Zeit für die Lektüre hat, darf die Karte übrigens ausdrücklich mitnehmen.

Parkplätze gibt es auf dem Garagenhof hinter dem kleinen Mehrfamilienhaus. Hier kann man auch rustikal und ruhig draußen sitzen. Vorn zur Kollaustraße ist es häufig doch zu laut – trotz der dicht gewachsenen Hecke.

Osteria Liguria täglich 12.00–23.00, Kollaustraße 125 (Metrobus 5), Telefon 58 25 69; www.osteria-liguria.de