Ein Kommentar von Armgard Seegers

Die Theaterkunst ist wohl doch konservativer als vermutet wird. Goethes „Faust“ und Mozarts „Zauberflöte“ stehen wieder an der Spitze der in Deutschland aufgeführten Werke. Seit 65 Jahren erfasst der Deutsche Bühnenverein, welche Stücke wie oft an den Theatern gezeigt werden. Goethe und Schiller („Kabale und Liebe“) Shakespeares „Sommernachtstraum“ gefolgt von „Romeo und Julia“ oder Brechts „Dreigroschenoper“ zählen seit Jahren zu den meistgespielten der knapp 4000 gezeigten Stücke. 7300 Inszenierungen wurden in der Spielzeit 2011/2012 mit 86.500 Vorstellungen an rund 400 Theatern aufgeführt. Was lernen wir daraus? Jede neue Zuschauer-Generation will das bewährte Repertoire erkunden. Den Theatern garantiert es volle Häuser.

Daniel Glattauers E-Mail-Romanze „Gut gegen Nordwind“ war in der letzten Spielzeit allerdings das Stück mit den meisten Aufführungen. Auch Lutz Hübners Grundschul-Drama „Frau Müller muss weg“ steht vorn auf der Liste. Gegenwartsautoren haben also auch wieder gute Chancen.