Wo Jan Christof Scheibe hinschaut, da ist Gegenwehr zwecklos. Nichts lenkt vom Terence-Hill-Blau seiner Augen ab, weder die markante Nase noch der kahl rasierte Schädel – wäre da nicht dieses Grinsen. Obacht, sagt es.

Scheibes scharfer Zunge entkommt man nicht. Nicht die Freunde aus seiner Schulzeit am Hamburger Christianeum und nicht das Publikum – jetzt etwa bei „Heaven Can Wait“ im St. Pauli Theater. Sein Esprit prägt die Shows dieses Entertainers, Komponisten, Pianisten, Arrangeurs oder auch Chorleiters, die Liste ließe sich beliebig verlängern.

Bevor er Ende der 90er mit dem Programm „Zuviel Sex ist gar nicht gesund“ seine Solokarriere begann, hat Scheibe als Produzent gearbeitet, als Keyboarder in Popbands gespielt und ist mit der Kabarettistin Sissi Perlinger getourt. „Ich liebe es, Sachen einen neuen Atem einzuhauchen“, sagt er. „Ich lasse mich selbst gern überraschen.“

Seiner Frau ist das gelungen. Zu seinem 50. Geburtstag, er ist erst ein paar Tage her, hat sie mal kurz Teile der Wohnung neu dekoriert. Mit tatkräftiger Hilfe von Selma. Die ist fast zwei und macht mit ihrem Vater am liebsten Musik. „Sie singt, und ich begleite sie auf der Gitarre“, erzählt Scheibe. Denn Gitarre spielen, das kann er natürlich auch.