Der Film- und Fernsehproduzent hatte im Frühjahr seine Sparte Studio Hamburg Filmtechnik an die Cine Mobil verkauft, eine Tochter der Münchener Produktionsgesellschaft Bavaria.

München. Der Filmdienstleister CineMedia ist nach eigenen Angaben zahlungsunfähig. Eine der beiden Hausbanken habe dem Unternehmen am Montag eine Kreditlinie fristlos gekündigt, teilte die CineMedia Film AG in Grünwald bei München mit. „Damit ist die Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaft eingetreten.“ Der Vorstand prüfe die Möglichkeit einer außergerichtlichen Sanierung von CineMedia. Das Unternehmen ist vor allem auf die Nachbearbeitung von Kino- und Fernsehfilmen spezialisiert und kämpfte zuletzt mit Verlusten.

Von der Insolvenz der CineMedia ist auch Studio Hamburg betroffen: Der Film- und Fernsehproduzent hatte im Frühjahr seine Sparte Studio Hamburg Filmtechnik an die Cine Mobil verkauft, eine Tochter der Münchener Produktionsgesellschaft Bavaria. Den Kaufpreis hatte Cine Mobil zum Teil mit CineMedia-Aktien beglichen. An dem nun zahlungsunfähigen Unternehmen ist die Bavaria ebenfalls beteiligt. Sie hält 28,1 Prozent der Anteile.

Die finanzielle Schieflage der CineMedia war zum Zeitpunkt des Deals bekannt. Die Aktie des Unternehmens war abgestürzt. Die Bavaria hatte deswegen 2012 ihren Bilanzwert um sechs Millionen Euro nach unten korrigieren müssen. Warum die NDR-Tochter Studio Hamburg überhaupt Aktien des Pleite-Unternehmens als Zahlungsmittel akzeptierte, ist unbekannt. „Nur ein kleiner Teil des Kaufvertrags“ sei „in Aktien der CineMedia getätigt worden“, sagt eine Studio-Hamburg-Sprecherin. Ihr Unternehmen halte an CineMedia einen Anteil „im unteren einstelligen Prozentbereich“.