„Wolverine: Weg des Kriegers“ enttäuscht als Action-Thriller ebenso wie Hugh Jackman als Hauptdarsteller

Äußerlich verlottert, innerlich verbittert haust Logan alias Wolverine (Hugh Jackman) tief in den kanadischen Wäldern. Nach dem Tod seiner großen Liebe Jean (Famke Janssen), die er am Ende von „X-Men: Der letzte Widerstand“ selbst töten musste, hat Logan seinen Kämpfergeist eingebüßt und lullt sich mit Unmengen Whisky in den von Albträumen zerfressenen Schlaf.

Bis ihn seine Vergangenheit in Gestalt der zierlichen japanischen Schwertkämpferin Yukio (Rila Fukushima) einholt. Diese soll den jahrhundertealten Mutanten nach Tokio geleiten, wo Multimillionär Yashida (Hal Yamanouchi), dem Logan während des Atombombenangriffs auf Nagasaki das Leben rettete, im Sterben liegt und dem alten Freund noch einmal seine Dankbarkeit erweisen möchte. Äußerst widerwillig lässt sich Logan auf die Reise ein. Yashidas Wissenschaftler haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Wolverines Selbstheilungskräfte auf den Todkranken übertragen lassen. So könnte der Japaner den Tod besiegen, während der innerlich zerquälte Mutant im Gegenzug endlich Sterblichkeit erlangen würde. Doch Wolverine lehnt das Ansinnen ab, und schon in der Nacht darauf stirbt Yashida. Bei seiner Beerdigung kann Wolverine einen Anschlag auf Yashidas bildschöne Enkelin und Erbin Mareiko (Tao Okamoto) vereiteln und wird nun in einen schwer durchschaubaren Konflikt zwischen Yakuza, der Leibgarde des Patriarchen und Familienmitgliedern verwickelt.

Bereits zum sechsten Mal schlüpft Hugh Jackman in die Rolle des unverwundbaren Säbel-Krallen-Mutanten Wolverine, der beliebtesten, schillerndsten und charakterlich tiefgründigsten Figur aus dem X-Men-Universum. Groß waren die Erwartungen, als bekannt wurde, dass James Mangold („Walk the Line“) beim zweiten Solo-Film „Wolverine: Weg des Kriegers“ die Regie übernommen hatte.

Geholfen hat es wenig, Jackman, der sich für seine Rolle noch mal sichtlich Muskelmasse antrainiert hat, zeigt über 128 Minuten Filmlänge genau zwei Gesichtsausdrücke: Wut und Verdruss. Zudem gelingt es Mangold und seinen Drehbuchautoren nicht ansatzweise, ihrer Figur genügend tragische Tiefe einzuhauchen, um den ansonsten weich gespülten, mittelmäßig inszenierten Actionanteil aufzurüschen. Hier ist nichts wirklich spektakulär oder gar originell – von einer ganz hübschen Sequenz auf einem Schnellzug abgesehen. Ganz davon zu schweigen, dass Humor hier nicht einmal in homöopathischer Dosis nachweisbar ist. Auch die mittlerweile für einen Blockbuster obligatorischen 3-D-Effekte haben einzig und allein die Anmutung von Geldschneiderei. So stellt sich am Ende doch nur ein recht schales Schade-Gefühl ein.

Bewertung: belanglos

„Wolverine“ USA 2013, 128 Min., ab 12 J., R: James Mangold, D: Hugh Jackman, Tao Okamoti, Famke Janssen, täglich im Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Hansa, Savoy Filmtheater (OF), UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.wolverine-wegdeskriegers.de