Am Sonntag lässt es Fall Out Boy mit drei weiteren Bands im Stadtpark krachen

Als Fall Out Boy 2010 verkündete, eine Auszeit nehmen zu wollen, hörte so mancher schon die Totenglocken läuten. Umso größer war die Freude dann, als Anfang dieses Jahres die frohe Botschaft verkündet wurde: Die vier Rockerjungs sind zurück. Und selbst nach einer dreijährigen Pause war die Musik der Band vielen offenbar noch gegenwärtig. Die plötzliche Wiedervereinigung löste eine so große Euphorie aus, dass das Plattenlabel den Termin für die Veröffentlichung des neuen Albums kurzerhand vorverlegte.

Die Band fand sich 2001 in der Musikszene Chicagos zusammen, um Punkrock zu spielen. Aber eben doch ein bisschen anders. Der Sound sollte ein bisschen mehr nach Green Day und The Smiths klingen. Während der Aufnahmen für ihr erstes großes Album „Take This To Your Grave“ hatte Fall Out Boy noch so wenig Geld, dass die Musiker das Studio fragten, ob man ihnen statt der üblichen Wasserflaschen Erdnussbutter und Marmelade bereitstellen könnte, damit sie etwas zu essen bekommen. Spätestens nach ihrem großen Durchbruch mit „From Under The Cork Tree“ (2005) ist so etwas jedoch nicht mehr nötig.

In den Texten von Fall Out Boy haben geschundene Herzen ein Zuhause gefunden. Die Texte sind ein Ventil für den Weltschmerz. Es geht um Liebeskummer, Untreue und Vergänglichkeit. Aber auch um Narzissmus, die Höhen und Tiefen des Ruhms, die Unzulänglichkeiten der Gesellschaft. Es geht darum, seinen Dämonen einmal Ausgang zu geben und diesen Spaziergang gebührend zu zelebrieren. Hardcore-Rocker waren die vier Jungs nie. Ihre Musik ist Rock und Punk, behält aber immer eine gewisse Pop-Affinität, die sie in den Charts ganz nach oben katapultiert. Um Genregrenzen wird sich da nicht viel gekümmert. Sie arbeiten zusammen mit Elton John oder Pharrell Williams, lassen in ihren Songs Einflüsse aus R’n’B und Electro anklingen. Das erste Studioalbum nach vier Jahren heißt nun auch gleich „Save Rock and Roll“. Es ist, als wären Pete Wentz und sein spöttisches Augenzwinkern nie weg gewesen. Gekommen, um den Rock zu retten? Vielleicht nicht. Aber eine Wiedervereinigung, eine Platte voller neuer Songs und eine anstehende Konzerttour reichen ja auch erst einmal.

Fall Out Boy, Millencolin, Aer, Razz So 28.7., 18.00, Stadtpark Freilichtbühne (S Alte Wöhr), Jahnring 71, Karten ab 40,50,-; falloutboy.com