Der unterhaltsame Actionreißer „Pacific Rim“ ist augenzwinkerndes Krawallkino

Weltzerstörungs-Orgien sind im Blockbuster-Kino momentan schwer angesagt. Hatte man sich unlängst in „Man of Steel“ noch ungläubig die Augen gerieben ob des Verwüstungsbombasts, überflügelt der mexikanische Fantasy-Spezialist Guillermo del Toro seinen Regiekollegen Zac Synder noch bei Weitem. Sein 185 Millionen Dollar teures, weitgehend am Computer generiertes Monster-gegen-Roboter-Spektakel „Pacific Rim“ ist Gigantomanie pur. Es kracht und dröhnt und scheppert, was die Multiplex-Anlage hergibt. Wer Feinsinnigkeiten à la „The Devil's Backbone“ oder „Pans Labyrinth“ erwartet, der wird gewaltig enttäuscht. Es ist eher der „Hellboy“-Heidenspaß-Ton, der hier angeschlagen wird.

Die Welt steht also wieder einmal am Abgrund. Aus einer Dimensionsspalte am Grund des Pazifischen Ozeans tauchen gigantische Monster auf, die im Nu ganze Landstriche und Metropolen in Schutt und Asche legen. Millionen von Menschen haben im Kampf gegen die Kaiju genannten Seemonster ihr Leben gelassen. Um die Situation in den Griff zu bekommen, haben sich die Nationen verbündet und unter Aufbietung nahezu ihrer gesamten Ressourcen bis zu 25 Stockwerke hohe Kampfroboter, die Jaegers, erschaffen. Deren Steuerung ist so komplex, dass ein Mensch allein dazu nicht in der Lage ist. Zwei Piloten, Seelenverwandte, meist Geschwister, werden über eine Neuronenbrücke, genannt „Drift“, mental verbunden. Dadurch verschmelzen sie nicht nur miteinander, sondern auch mit ihrer Maschine.

So wird der US-Kampfkoloss Gipsy Danger, ein alter Jaeger der Bauart Mark 3, von den Brüdern Raleigh (Charlie Hunnam) und Yancy Becket (Diego Klattenhoff) gesteuert, der russische Cherno Alpha, ein Jaeger der T-Serie mit einem übergroßen Atomreaktor, von den Kaidanovsky-Geschwistern (Robert Maillet und Heather Doerksen), der chinesische Crimson Typhoon ist ein Mark 4, der einzige Jaeger mit drei Armen und daher drei Piloten, den Wei-Tang-Drillingen (Charles, Lance und Mark Lau) und schließlich ist da noch der australische Striker Eureka, das neueste Modell der Serie Mark 5.

Zunächst wendet sich das Blatt und die Monster unterliegen. Weltweit lassen sich die Piloten wie Rockstars feiern. Doch die Kreaturen aus der Tiefe mutieren, werden zusehends mächtiger und tauchen immer häufiger an der Oberfläche auf. Das gesamte Jaeger-Programm droht zu scheitern.

Wer kein filmisches Meisterwerk erwartet – einen Blockbuster vom Schlage eines „The Dark Knight“ wird es wohl nicht mehr geben – Lust am augenzwinkernden Krawall-Kino mitbringt, das optisch zu überzeugen weiß, der liegt mit „Pacific Rim“ goldrichtig.

++++- „Pacific Rim“ USA 2013, 131 Min., ab 12 J., R: Guillermo Del Toro, D: Charlie Hunnam, Idris Elba, täglich im Cinemaxx Harburg, Wandsbek, Savoy (OF), UCI Mundsburg, Othmarschen, Wandsbek; http://wwws.warnerbros.de/pacificrim/index.html