US-Hip-Hop mit echter Substanz von KRS-One am 18.Juli im Uebel & Gefährlich

„Wissen herrscht uneingeschränkt über beinahe jeden“ ist als Künstlername nicht besonders prägnant, deshalb nennt Lawrence Parker sich KRS-One, das ist die Kurzform von „Knowledge Reigns Supreme“, oder „The Teacha“. Mit 13 von seiner Mutter in Brooklyn auf die Straße gesetzt, schlug er sich als Obdachloser durch, kam als 19-Jähriger in ein Männerwohnheim in der South Bronx und lernte dort den Jugendbetreuer Scott Sterling kennen. Der ermutigte Parker, das Mikro in die Hand zu nehmen und all das in seinen Texten auszudrücken, was er als Straßenkind erlebt hatte.

Zusammen bildeten beide das Hip-Hop-Duo Boogie Down Productions, das ein jähes Ende fand, als Sterling in seinem Auto erschossen wurde. Daraufhin gründete KRS-One die „Stop The Violence“-Bewegung und wurde zum engagierten Prediger gegen Gewalt zwischen Schwarz und Weiß, aber auch unter den Afro-Amerikanern. „Edutainment“ heißt eines der wichtigsten Hip-Hop-Alben der 90er-Jahre, das KRS-One aufgenommen hat. „Rap ist das letzte Sprachrohr der Schwarzen“, hat er immer wieder betont und sich gleichzeitig von der Gangster-Rap-Bewegung distanziert.

Das könnte auch ein Grund sein, dass KRS-One kommerziell bei weitem nicht so erfolgreich ist wie die zahlreichen Goldkettenträger oder Multimillionär Jay-Z. Aber er ist weiterhin eine wichtige Stimme innerhalb der schwarzen Gemeinde, einer, der mit seiner Meinung aneckt. Vorlesungen an Colleges sind für ihn genauso wichtig wie die Produktion neuer Tracks. In die ewige Bestenliste der Hip-Hop-Klassiker hat er sich mit Nummern wie „South Bronx“ und vor allem mit „Sound Of Da Police“ eingetragen. Immer wieder hat KRS-One sich in seinen Songs mit Terrorismus beschäftigt. 2005 hat er zusammen mit Chuck D. von Public Enemy den Song „Bin Laden“ remixed, in dem die beiden Rapper die Neokonservativen in den USA und George W. Bush für die Terroranschläge auf das World Trade Center verantwortlich machen. 2011 wurde sein Song „Real Terrorism“ wegen seines kritischen Textes sogar von YouTube verbannt. Zum Schweigen gebracht wird KRS-One damit nicht. Am 18. Juli ist das Uebel & Gefährlich seine Bühne.

KRS-One Do 18.7., 20.30, Uebel & Gefährlich (UFeldstraße), Feldstraße 66, Eintritt 28,- (Ak.); www.krs-one.com