„Musik ist die Liebe meines Lebens“, sagt Sörin Bergmann. Und wer miterlebt, wie die 49-Jährige den Popchor Monday Monday dirigiert, der glaubt ihr sofort. Fast scheint es, als tanze sie. Ein lässiger Groove in den Beinen. Die blonden Haare wippen frech auf der Stirn. Die Augen lachen. Ein Esprit, der sich direkt auf die Sängerinnen und Sänger überträgt, die immer mittwochs in Wandsbek proben. Kein Wunder, dass die Gruppe beim Abendblatt-Wettbewerb „Hamburger Chöre, die begeistern“ zu den Favoriten gehört.

Musik, das bedeutet für diese herzenswarme Frau „Freude, tiefe Emotionen, Grenzenlosigkeit“. Vor allem das Thema Freiheit schwingt bei ihr nach. Die gebürtige Leipzigerin hatte im Kulturbetrieb der DDR versucht, „das Land zu verändern“. Aber: „Alles, was Spaß machte, war verboten.“ Nachdem einige Fluchtversuche gescheitert waren, reiste sie mit der Ausrede eines Verwandtenbesuchs kurz vor dem Mauerfall in die BRD aus. Mittlerweile lebt sie in Rahlstedt, wo sich ihre Söhne, 23 und 26 Jahre alt, auch mal an den Flügel setzen. An der Musikhochschule Weimar hatte Bergmann ihr Diplom als Chorleiterin gemacht. Doch richtig gewachsen als Dirigentin sei sie erst, als sie 1993 in Hamburg „ihre Mondays“ übernahm. Zudem singt sie mit einem Frauentrio, den Zimtschnecken, Songs der Andrew Sisters. Mit ihren Damen trifft sie sich jetzt auch in Italien. Zum Arbeitsurlaub. Musik ist halt ihr Leben.