Für den Künstler und seine Modelle kann die Arbeit zur Tortur werden, aber das Ergebnis ist faszinierend: Johannes Stötter, Weltmeister im Bodypainting, schafft eine Einheit zwischen Mensch und Umwelt.

Wo hört der bemalte Mensch auf, wo beginnt seine natürliche Umgebung? Die Bilder von Künstler und Bodypainting-Weltmeister Johannes Stötter machen es dem Betrachter nicht leicht. Man muss schon ganz genau hinsehen, um zu erkennen, dass der exotische Frosch, der auf grünen Blättern zu ruhen scheint, von fünf bemalten Frauenkörpern gebildet wird. Oder dass vor dem Stapel von Holzscheiten ein kolorierter Mann steht.

Bis zu fünf Monate Planung und mindestens acht Stunden konzentrierter Körpermalerei gehen einem solchen Foto voraus. Entstanden sind die vergänglichen Kreationen zwischen 2009 und 2012.

Vor 13 Jahren begann der 1978 in Südtirol geborene Stötter menschliche Körper als Malfläche zu benutzen: „Fünf Jahre lang habe ich die Idee reifen lassen. Als ich es zum ersten Mal ausprobierte, wollte ich gar nicht mehr aufhören. Ich hätte mir jedoch nie vorstellen können, dass man mit dieser Kunst sein Geld verdienen kann“, sagt der Weltchampion von 2012. Stötter, der seinen Modellen mit der Spritzpistole auf den Leib rückt, weiß: „Menschliche Haut ist eine sehr spezielle Leinwand. Sie ist weich, warm, und es lässt sich sehr gut auf ihr zeichnen.“