Hamburg. Ein Themenabend zu Isabelle Huppert könnte auf Arte eigentlich jede Woche laufen. Denn die französische Actrice zählt auch mit 60 Jahren noch zu den wandlungsfähigsten, herausragendsten und am häufigsten ausgezeichneten Charakterdarstellerinnen Europas. Sie hat in knallharten Dramen mitgewirkt, die nur ein überschaubares Publikum erreichten, genauso wie in Komödienhits.

Früh begeisterte sie in Jean-Luc Godards „Rette sich wer kann (das Leben)“ (1979) oder in Claude Chabrols „Biester“ (1995), sie war eine unerbittliche, neurotische Frau mit Sadomaso-Neigung in Michael Hanekes Jelinek-Verfilmung „Die Klavierspielerin“ (2001) und glänzte als Hysterikerin in François Ozons „8 Frauen“ (2002).

Der Arte-Themenabend präsentiert zwei sehr unterschiedliche Gesichter der Schauspielerin aus zwei Dekaden. Zunächst die Komödie „Copacabana“ von Marc Fitoussi aus dem Jahr 2009, in der sie eine unkonventionelle Mutter spielt, die ihr Leben umkrempelt, um wieder einen Draht zu ihrer Tochter zu bekommen.

Zu späterer Stunde folgt Claude Gorettas Verfilmung des Romans von Pascal Lainé, „Die Spitzenklöpplerin“ von 1976. Die noch blutjunge Huppert spielt darin eine schüchterne 18-Jährige, die in einem Sommerurlaub eine erste, jedoch tragisch endende Liebe mit einem gehemmten Philosophiestudenten erlebt.

Bis heute gönnt Isabelle Huppert sich regelmäßig Ausflüge auf die Bühne. Wer zufällig gerade in Südfrankreich urlaubt, kann sie derzeit beim Festival d’Avignon in „Cour d’Honneur“, Jérôme Bels sehenswerte Hommage an das Theater, erleben.

Themenabend Isabelle Huppert: „Copacabana“ 10.7., 20.15, Arte „Die Spitzenklöpplerin“ 10.7., 21.55, Arte