Steve Winwood spielt eine Auswahl seiner vielen Rockklassiker in der Großen Freiheit

Als Steve Winwood und Eric Clapton vor drei Jahren gemeinsam in der Hamburger O2World auftraten, begegneten sich zwei Ausnahmemusiker auf Augenhöhe. Ein Gitarrist und ein Multiinstrumentalist, zwei prägnante Stimmen und zwei Stunden Blues und Rock ohne Schnickschnack aus eigenen und fremden Federn von „Cocaine“ bis „Voodoo Chile“ begeisterten die Halle. Die beiden verstanden sich blind, hatten sie doch 1969 zusammen in der überlebensgroßen, aber nur kurzlebigen Supergroup Blind Faith gespielt.

In diesem Jahr sind die Hierarchien deutlicher verteilt. Als Eric Clapton vor vier Wochen wieder in der O2World spielte, kamen 12.000 Fans in die ausverkaufte Arena. Steve Winwood hingegen wird am 8.Juli aus dem Stadtpark in die Große Freiheit36 verlegt. Aber auch das ist eine schöne Bühne für den 1948 in Birmingham geborenen Künstler, der wichtige Kapitel der Rockgeschichte mitgeschrieben hat, als Gitarrist, Sänger, Songschreiber und Sessionmusiker, an Bass, Keyboard, Orgel, Schlagzeug und anderem Gerät. Hamburger sahen Winwood schon 1966 im Star-Club mit der Spencer Davis Group, einer Band, die den Namen von Gitarrist Spencer Davis trug, aber von Winwood als Sänger und Komponist dominiert wurde. Das Jackie-Edwards-Cover „Keep On Running“ wurde ein Riesenhit, und Winwoods Songs „Gimme Some Lovin‘“ und „I‘m A Man“ sind ebenso unvergessen – und daher ebenfalls auf den Setlisten seiner aktuellen Solotournee zu finden.

Auch mit „Dear Mr. Fantasy“ und „Light Up Or Leave Me Alone“ kann in der Freiheit gerechnet werden, Liedern aus seiner Zeit vor und nach Blind Faith mit der Band Traffic, sprich aus einer Ära, in der Bands diverse Phasen und Besetzungen erlebten, je nachdem, wer gerade mit wem (nicht) konnte. Noch 1994, 20 Jahre nach der Auflösung von Traffic, erschien mit „Far From Home“ wieder ein Studioalbum.

Neben den Spencer-Davis-Group-, Traffic-, und Blind-Faith-Klassikern („Had To Cry Today“) darf natürlich nicht vergessen werden, dass Winwood auch solo, zum Beispiel im Jahr 1986 mit „Higher Love“ (Nr. 1 in den USA) Erfolge hatte. Aber vielleicht kennen zu viele seine Songs und zu wenige Steve Winwood für einen vollen Stadtpark. Na, mit Glück ist das Wetter eh mies.

Steve Winwood Mo 8.7., 20.00, Große Freiheit 36 (S Reeperbahn), Karten zu 47,- im Vorverkauf; www.stevewinwood.com