Die indische Komödie „Englisch für Anfänger“ spielt mit Sprachproblemen

Shashi (Srivedi), indische Ehefrau und Mutter Ende 30, spricht kaum Englisch. Trotzdem schickt ihr Mann (Adil Hussain) sie allein nach New York, um dort die Hochzeit der in Amerika lebenden Nichte vorzubereiten. Die Verständigungsprobleme beginnen bereits bei der Einreise, und als es der Inderin in einem Coffeeshop nicht einmal gelingt, ein Sandwich zu bestellen, steht ihr Entschluss fest: Sie muss dringend Englisch lernen.

Im Sprachkursus trifft sie auf andere Schüler aus aller Herren Länder. Besonders Laurent (Mehdi Nebbou), ein französischer Koch, interessiert sich für die schöne Frau. Doch dann reist frühzeitig Shashis Familie zur bevorstehenden Hochzeitsfeier an.

Die Geschichte einer sanften Emanzipation, bedingt durch Bildung und Lernwillen. Doch am Schluss glättet Gauri Shinde die angedeuteten Probleme, Shashis kleine Flucht bleibt folgenlos, sie bleibt im Zwiespalt zwischen Ehe und Versuchung, zwischen Selbstverwirklichung und Familienpflichten ihrem alten Rollenverhalten verhaftet.

Dass man dieses enttäuschende Ende akzeptiert, ist vor allem der in Indien höchst populären Schauspielerin Srivedi zu verdanken, die mehr als zehn Jahre nicht auf der Leinwand zu sehen war. Die Sprachschule mit ihrer ethnischen Vielfalt der Mitstudenten und den Fallstricken der englischen Sprache konstituiert einen großen Teil des Humors des Films, der aber – trotz zahlreicher Klischees über nationale Eigenarten und überzeichneter Charaktere – niemandem weh tun will. Shinde hat eine leichtgewichtige Komödie inszeniert, angenehm unterhaltsam, aber auch ohne Widerhaken. Fast so, als würde man einer Sitcom zuschauen.

+++-- „Englisch für Anfänger“ Indien 2012, 133 Min., o. A., R: Gauri Shinde, D: Srivedi, Adil Hussain, Mehdi Nebbou, täglich im Cinemaxx, Passage, UCI Mundsburg; Internet: www.rapideyemovies.de