Warmherzige Komödie: Marcus Markous Debüt „Papadopoulos & Söhne“

Vom Tellerwäscher zum Millionär: Harry Papadopoulos ist dieses Kunststück geglückt. Als Waise kam er mit einem Bruder Spiros von Griechenland nach England, aus dem Kellner wurde ein Händler für griechische Spezialitäten. Finanziert wurde sein Geschäft mit Krediten. Doch nun hat die Bankenkrise den reichen Einwanderer eingeholt. Ein Immobiliengeschäft scheitert, die Banken nehmen Papadopoulos seinen ganzen Besitz weg, mit seinen Kindern zieht der Witwer in einen heruntergekommenen Fish & Chips-Laden, der ihm noch mit Spiros gehört. Harry ist wieder da angekommen, wo er herkam.

Regisseur Marcus Markou nimmt in seinem Debütfilm „Papadopoulos & Söhne“ die Krise als Ausgangspunkt für eine warmherzige optimistische Familienkomödie. Gemeinsam macht die Großfamilie die Kaschemme wieder fit – anfangs gegen Harrys Widerstand. Sein Wertesystem wandelt sich. Er erkennt, wie wichtig Solidarität ist und entwickelt ein neues Verhältnis zu seinen Kindern und zum Bruder. Harry findet zu seinen Wurzeln zurück. Die Kraft, die ihn zu einem Top-Geschäftsmann gemacht hat, kehrt zurück.

Auch Regisseur Markou, in Birmingham aufgewachsen, besinnt sich seiner Herkunft. Sein Film ist auch seine Familiengeschichte. „Der Weg meines Vaters aus einem armen Dorf zu eigenem Wohlstand war bemerkenswert. Doch auf diesem Weg geht immer etwas verloren. Das wollte ich in meinem Film entdecken“, sagt er. Die Geschichte erfolgreicher Immigranten verbindet er mit dem Humor britischer Komödien. Stephen Dillane in der Hauptrolle, die sympathische Deutsch-Amerikanerin Cosima Shaw sowie Thomas Underhill, Georgia Groome und Frank Dillane machen „Papadopoulos & Söhne“ zu einem Kinovergnügen für einen verregneten Sonntagnachmittag.

++++- „Papadopoulos & Söhne“ GB 2012, 109 Min., ab 6 Jahren, R: Marcus Markou, D: Stephen Dillane, Cosima Shaw, täglich im Holi; Internet: www.papadopoulos-und-soehne.de