Deutsches Tanztheater im Kino ein Blockbuster? Eigentlich undenkbar. Es bedurfte zweier, in der jeweiligen Kunstszene bekannter Koryphäen: Der Leiterin des Wuppertaler Tanztheaters Pina Bausch und des Filmregisseurs Wim Wenders, um einen Dokumentarfilm über modernen Tanz zu einem weltweiten Kassenschlager mit über 500.000 Besuchern werden zu lassen. Ein Überraschungserfolg, mehrfach ausgezeichnet und 2012 nominiert für den Oscar.

„Pina“, Wenders’ Hommage an die Mutter des deutschen Tanztheaters und Erfinderin eines neuen choreografischen Stils, der nicht nur in die Tanzszene, sondern auch die Theatermacher wesentlich beeinflussen sollte, ist nicht ganz frei von Verklärung. Sie erzielte jedoch nicht zuletzt durch Bauschs plötzlichen Tod im Juni 2009 Kultstatus und punktet zudem durch den ungewöhnlichen Einsatz des 3-D-Verfahrens. Regisseur und Zuschauer kommen im Film den Tänzern so nah, wie es in keinem Theatersaal möglich ist. „Pina“, ursprünglich als Bausch-Porträt geplant, ist keine gefilmte Aufführung, sondern ein Collage aus Szenen der Signaturstücke der Choreografin und Interviews mit ihren Tänzern.

„Pina“, heute, 20.15 Uhr, Arte