Roberto Bolano wurde erst berühmt, als er schon fast tot war: 1998 war sein hinreißend poetisches Buch „Die wilden Detektive“ ein Hit, 2003 starb er 50-jährig an Leberzirrhose. Aus dem Nachlass erscheint nun ein unvollendetes Werk des Chilenen, der lange in Barcelona lebte. „Die Nöte des wahren Polizisten“ (Hanser, 21,90 €) ist noch einmal ein düsterromantisches und doch komisches Buch, in dem der Meister um die ewigen Themen Sex und Tod kreist. Im Mittelpunkt der Handlung steht der Professor Oscar Amalfitano, der nach Nordmexiko flüchtet, weil die Affäre mit einem Studenten ruchbar wurde. In der gottlosen Welt Lateinamerikas wartet er auf Erlösung. Ein fesselndes, rätselhaftes Buch, unvergesslich zudem.