Regisseur Peter Strickland hätte mehr aus dem Stoff machen können. So bleibt der Film ein ziemlich holpriger Horrorstreifen.

Gilderoy (Toby Jones) ist Sounddesigner. Und Brite. Als er 1976 nach Italien kommt, um einen Horrorstreifen sachgerecht zu vertonen, ist er darum gleich mehrfach irritiert: von den arroganten Machos im Tonstudio, den schönen Synchronsprecherinnen und der blutigen Gewalt, die er auf der Leinwand mitansehen muss. „Il vortice equestre“ heißt der Film, Giancarlo Santini (Antonio Mancino) der Regisseur. Und so nimmt Gilderoy penibel auf, wie Wassermelonen platzen und Gemüse zerhackt wird, um die Illusion von grausam gepiesackten Körpern herzustellen. Doch Gilderoy verliert sich immer mehr in der albtraumhaften Klangwelt des Films – bis sich Realität und Fiktion vermischen…

Peter Strickland hat mit satten Farben, gewagten Schnitten und Unheil verkündendem Soundtrack eine Hommage an den italienischen Horrorfilm inszeniert – mit Verbeugung insbesondere vor Mario Bava und Dario Argento. Die blutrünstigen Szenen spart Strickland übrigens aus, man hört nur das Gematsche und Gequetsche von Obst und Gemüse, und denkt sich seinen Teil. Das ist natürlich clever gemacht, und doch vermag „Berberian Sound Studio“ nicht vollends zu überzeugen: zu konfus mitunter die Handlung, zu holprig die Dramaturgie, zu unbefriedigend das Ende, das sich im Fantastischen verliert. Da war mehr drin.

Bewertung: annehmbar

„Berberian Sound Studio“ England 2012, 92Min., ab 12 J., R: Peter Strickland, D: Toby Jones, Antonio Mancino, Tonia Sotiropoulou, täglich außer So im 3001; www.rapideyemovies.de