Unter dem Titel „Villa Hanseplatte“ öffnen die Betreiber virtuell die Türen zu ihren Wohn- und Werkstätten. “Ein Haus mit Zimmern von Künstlern zum Drinrumspazieren.“

Hamburg. Eine kleine Legende besagt, dass die abgesägte Birke, die der Laden Hanseplatte zur Eröffnung vor sieben Jahren aufstellte, auch ohne Wurzeln austrieb. Dieses Phänomen lässt sich womöglich auf die (künstlerisch) fruchtbare Aura in dem Geschäft am Neuen Kamp 32 zurückführen. Im Erdgeschoss des Musikhauses Karostar gelegen, hat sich die Hanseplatte nicht nur dem Verkauf von Alben, Büchern und popaffinen Gütern aus Hamburg verschrieben, sondern pflegt mit Konzerten zudem die Szene. „Wichtig ist: Was bei uns vorkommt, muss gut sein und einen kleinen Spaß verstehen“, verkünden die Betreiber. Eine Haltung, die auf jene Musiker gewiss zutrifft, die die Hanseplatte nun für ihr neues Projekt gewinnen konnte. Unter dem Titel „Villa Hanseplatte“ öffnen sie virtuell die Türen zu ihren Wohn- und Werkstätten. „Ein Haus mit Zimmern von Künstlern zum Drinrumspazieren“, heißt es in der Newsletter-Sprache der Hanseplatte. Den Anfang machen Knarf Rellöm, JaKönigJa und Klotz & Dabeler.

Rellöm etwa, der mit seinen hintersinnigen Songs einen feinen Legendenstatus erlangt hat, präsentiert einen Rundumblick auf seine Studio- und Lebe-Landschaft in Altona. Synthesizer neben Sofas neben Gitarren neben Schreibtischen. Einzelbilder weisen auf Details hin. Hinter einem Poster seiner Band Huah! verbirgt sich ein Songbeispiel. Oder der Betrachter wird auf eine Gedichtsammlung von Ernst Jandl aufmerksam gemacht, die im Bücherregal ruht. Das Reclam-Bändchen kann dann auch – Geschäft ist schließlich Geschäft – im Online-Shop der Hanseplatte bestellt werden. Muss aber nicht.

Bloßes Stöbern bei den Herren und Damen Musikern ist erlaubt. Ganz so, wie es die Macher empfehlen: „Guckt man sich bei ihnen um, lernt man sie und ihr Gesamtkunstwerk besser kennen, schnallt Zusammenhänge, von denen man nicht wusste, und bekommt Spezialwissen frei Haus!“

www.hanseplatte.de/die-villa