Hamburg. Eine kriegerisch bemalte „Affenhorde“ trägt kraftvoll und komisch tanzend in Jecko Siompos Choreografie „In Front of Papua“ Statuskämpfe unter Alpha-Männchen aus. Die Gruppe löst sich, barfuß zu den Rhythmen der Live-Musiker den Boden stampfend, langsam auf – und landet unsanft in der Gegenwart, wo Frauen, Medien und Telefon den Alltag bestimmen. Das rituelle Tanztheater aus Papua eröffnete bejubelt das Live Art Festival auf Kampnagel; es verkörpert ironisch die Konflikte an der Schnittstelle von „finsteren“ alten Zeiten und „heller“ Gegenwart, zwischen Stammestradition und moderner Gesellschaft. Der energetische Mix aus Tierbewegungen Kriegstänzen und Street Dance bricht ironisch den Blick des Zuschauers auf das „exotische“ Fremde des „wilden“ Menschen und Tieres. Denn das Festival behandelt das Verhältnis von Tier und Mensch, bietet bis zum 15. Juni interessante Projekte aus künstlerischer und wissenschaftlicher Sicht.

„In Front of Papua“ bis 8.6., 20.00, Live Art Festival bis 15.6., Kampnagel, Karten: 27 09 49 49