Das größte Literaturfestival der Stadt feiert vom 12. bis zum 21. September seinen fünften Geburtstag mit Starautoren bei 79 Veranstaltungen.

Hamburg. Gewohnt launig und charmant stellten die drei Kapitäne des Harbour Front Literaturfestivals, Heinz Lehmann, Peter Lohmann und Nikolaus Hansen, jetzt in der HafenCity gemeinsam mit Literaturhaus-Chef Rainer Moritz ihr Jubliläums-Programm vor. Zum fünften Mal treffen im Frühherbst (vom 12. bis zum 21. September) frische Bücher aus aller Welt im Hamburger Hafen ein. Vorgestellt werden sie von ihren Verfassern am Hafenrand. Für jeden Lese-Geschmack ist mindestens ein Buch dabei. Das garantiert die schiere Bandbreite der gelieferten Gattungen und Sorten, die vom einmaligen Logbuch über erlesenes Stückgut und übliche Containerladungen bis zum Massengut reicht.

Kaum sind die neuen Ausgaben an Land oder an Bord eines Lesefrachters, wird auch schon umgeschlagen, beziehungsweise umgeblättert und vorgetragen. Dabei sind diesmal Großkaufleute des Wortes wie Daniel Kehlmann, T.C. Boyle, Uwe Timm und der chinesische Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels Liao Yiwu.

Auch die zweite Reihe der Stars des schwimmenden Literaturbetriebes kann sich mit Franz Hohler, Urs Widmer, Rafik Schami, Tanja Kinkel, Val McDermid, Cecelia Ahern und Peter James sehen und an einem der schrägen, schönen und spektakulären Leseorte wie der Cap San Diego oder im Hard Rock Café an den Landungsbrücken hören lassen. Bekannte Schauspieler werden als Sprecher die deutschen Texte ausländischer Gäste vortragen, unter ihnen Fritzi Haberlandt und Burghart Klaußner. Der beste lebende deutsche Lyriker Wolf Biermann kommt beim Auftritt mit seiner Frau Pamela zum Abschluss des Festivals im Hamburgmuseum singend zu Wort.

Spannende literarische Newcomer gibt es auch: So wird Helene Hegemann („Axolotl Roadkill“) ihr zweites Werk „Jage den Tiger“ vorstellen. Timur Vermes reist mit seiner sich bestens verkaufenden Hitler-Satire „Er ist wieder da“ an. Der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor wird aus seinem Roman „Süß und ehrenvoll“ lesen, der vom Schicksal jüdischer Soldaten aus Frankreich und Deutschland erzählt, die sich als Feinde im Ersten Weltkrieg gegenüberstehen.

Unter den Sachbuch-Autoren sind Iris Radisch, die ihre Camus-Biografie „Das Ideal der Einfachheit“ präsentiert, Alexander Korb erforschte die rassistische kroatische Ustascha-Bewegung, deren Bürgerkrieg eine halbe Million Menschen das Leben kostete. Gerd Ruge schrieb seine politischen Erinnerungen. Das Festival vergibt zwei Preise: den nach seinem Hauptsponsor Professor Klaus-Michael Kühne benannten Debütanten-Preis und erstmals das „Hamburger Tüdelband“ für Kinder- und Jugendbuch-Autoren. Das Hamburger Abendblatt wird als Medienpartner im Vorwege des Festivals eine ausführliche Beilage veröffentlichen.

Harbour Front Literaturfestival: 12. bis 21. September, Karten unter T. 01805015730